Nein, keine Sorge, hier wurde niemand gerickrolled. Es handelt sich tatsächlich um eine Besprechung eines neuen Rick-Astley-Albums. Der Brite hat mit „Beautiful Life“ gerade eine neue Platte vorgelegt – die zweite nach seinem überraschend erfolgreichen Comeback vor zwei Jahren.
Die Älteren unter uns werden sich erinnern: Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre feierte Rick Astley einige kleine und größere Hits. Seine Debütsingle „Never Gonna Give You Up“ blieb dabei immer sein größter. Als der Brite sich Anfang der neunziger Jahre jedoch weg vom Euro-Dance-Pop hin zu Soul und Adult Contemporary Music bewegte, begann sein Stern langsam zu sinken. 1993 zog der Gute dann die Reißleine und beschloss, fortan mehr für seine Familie da zu sein. Astley geriet mehr und mehr in Vergessenheit, ehe er 2007 mal kurzzeitig zu einem Internet-Phänomen wurde. Damals kam ein Meme seines Hits „Never Gonna Give You Up“ in Mode, das dazu benutzt wurde, anderen einen Streich zu spielen. Links, die eigentlich etwas ganz anderes versprachen, führten dann zu Astley und seinem großen Hit – you’ve been rickrolled, damnit. Rick nahm es mit Humor.
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Der Hype um das Rickrolling war längst verflacht, als Astley vor zwei Jahren sein Comeback feierte und mit seinem Rückkehr-Album direkt auf Platz eins der britischen Charts schoss. Eine Mega-Überraschung, mit der der Musiker aus Lancashire wohl selbst nicht gerechnet hatte. Klar, dass der Mann nun nachlegen will. Und so ist heute also „Beautiful Life“ erschienen, dessen zwölf Songs Astley wie auch beim Vorgänger komplett selbst komponiert, produziert und performt hat.
Seichter Pop, aber süffig
Die Durchschlagskraft von „50“ wird Astley mit „Beautiful Life“ aber wohl nicht wieder erreichen. Der große Hit ist hier nicht auszumachen. Musikalisch bewegt sich das Ding wie erwartet in eher seichteren Pop-Gewässern, die Texte sind hier und da etwas ungelenk. Die Mucke? Nicht großartig, aber streckenweise durchaus süffig. Am stärksten sind der tanzbare Titeltrack, der den Geist von Chic atmet, und der Closer „The Good Old Days“ geraten, bei dem Astley sogar ein bisschen an Elton John erinnert.
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