Rambo - Last Blood (foto: universum film)

Rambo – Last Blood

Erscheinungsdatum
Januar 31, 2020
Verleih
Universum Film
Unsere Wertung
6
6
Besser als Teil 4.
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Rambos letzter Vorhang: Sylvester Stallone hat seine Kultfigur im vergangenen Jahr zum fünften und (wohl) letzten Mal in die Kinos geschickt. Diesmal hatte es der gebeutelte Vietnam-Veteran mit mexikanischen Menschen- und Drogenhändlern zu tun. Ein Action-Reißer, der auf den ersten Blick wirkte wie eine Film gewordene Trump-Fantasie. Jetzt liegt er fürs Heimkino vor.

Es beginnt wie in jedem Rambo-Film. John Rambo (Sylvester Stallone) hat ein für allemal genug vom Blutvergießen. Der Ex-Soldat hat zu viele große Schlachten in seinem Leben geschlagen, zu viele Menschen sterben sehen – und selbst getötet. Nun soll endlich Schluss sein. Zurückgezogen lebt der Vietnam-Veteran auf einer abgelegenen Farm in Arizona und versucht, pillenschluckend seine Traumata in den Griff zu bekommen. Eines Tages werden seine Elitesoldaten-Fähigkeiten aber wieder benötigt. Als die Tochter seiner Haushälterin Maria (Adriana Barraza), die auf der Suche nach ihrem echten Vater heimlich nach Mexiko gereist ist, dort gleich in ihrer ersten Nacht verschleppt wird, begibt sich Rambo auf eine Rettungsmission jenseits der amerikanischen Grenze. Schon bald sieht er sich dort einem der mächtigsten und skrupellosesten Drogenkartelle gegenüber.

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Keine Frage: Es war eine ganz schön lange Pause. Elf Jahre mussten Rambo-Fans auf den fünften Teil der ewigen Rache-Saga warten. Ehrlich gesagt fiel das auch nicht allzu schwer. „John Rambo“, das den Titelhelden im Jahr 2009 nach Burma verschlug, war einfach nix. Das Franchise schien tot, daran konnte auch der obszön hohe Body-Count nichts ändern. Und so war die Skepsis gegenüber Teil fünf natürlich entsprechend ausgeprägt.

Film gewordene Trump-Fantasie

Anlass für Kritik bot hier auch schon mal die Prämisse. Ein weißer Amerikaner, der es – die edle Jungfrau rettend – mit einer Horde böser Mexikaner aufnimmt, dabei am Ende sogar sein eigenes Fleckchen amerikanischer Erde verteidigen muss – das klingt schon schwer nach einer Film gewordenen Trump-Fantasie. Ein bisschen sexistisch, ein bisschen xenophob, schwer klischeebeladen. Allerdings: Stallone, der sich als unpolitisch bezeichnet, gilt eigentlich nicht als Trump-Anhänger. Die tatsächliche Botschaft des Films bleibt daher unklar. Will Stallone hier Amerikas rechtskonservativen „Patrioten“ einen neuen Lieblingsfilm bescheren? Oder hält er ihnen vielmehr den Spiegel vor und zeigt, wohin sie ihre Verbitterung am Ende führen wird: ins große Nichts, in die Isolation, die sich auch niemand wirklich wünschen kann. Denn – Achtung, Spoiler – dem Protagonisten wird am Ende die Erlösung verwehrt. Er bleibt als Häufchen Elend allein auf seiner fast zerstörten Ranch zurück.

Blendet man die politische Dimension aus, erhält man einen typischen Rambo. Ein ultrabrutales Gore-Fest, ohne allzu große Überraschungen – und ohne jedwede Ironie. „Taken“ trifft hier im Grunde auf „Home Alone“. Nur dass Kevin den beiden Einbrechern Marv und Harry damals nicht das Herz aus der Brust herausgerissen hat.

Positiv: Neben dem vielen Blutvergießen hat man sich aber auch die Zeit genommen, den Charakter John Rambo etwas mehrdimensionaler zu zeichnen. Den einsamen Wolf hat Stallone auch mit 73 Jahren noch drauf.

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