Noga Erez - KIDS (foto: city slang)

Noga Erez – KIDS

Erscheinungsdatum
März 26, 2021
Label
City Slang
Unsere Wertung
8.5
Anspieltipps
VIEWS
YOU SO DONE
End of the Road
Story
NO news on TV
8.5
Bockstark.
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Noga Erez erscheint wieder auf dem Radar: Dieser Tage ist das neue, zweite Album der Musikerin (und Produzentin, und Sängerin, und Rapperin) aus Tel Aviv erschienen. Auf „KIDS“ verhandelt die Gute nicht weniger als Tod und den Teufel. Aber es geht auch ein bisschen um vergiftete Beziehungen, um politische Unwuchten in ihrer Heimat, um das Sterben im Allgemeinen und im Besonderen, um den Kampf mit und gegen Pillen, das Gefühl von Ausgestoßenheit – und nicht zuletzt um Social-Media-Absurditäten. 

Tja, so kann es gehen: Eigentlich wollte Noga Erez ihre musikalische Karriere mit der Veröffentlichung von Singles bestreiten. Wie man das im Streaming-Zeitalter eben so macht als moderne Künstlerin. Die Idee des Albums wird ja ohnehin seit Jahren zuverlässig totgesagt. Dann aber fiel der israelischen Musikerin vor ein paar Jahren auf, dass sich doch irgendwie ein thematischer roter Faden durch ihre Songs zieht und sie ließ sich dazu erweichen, 2017 dann doch ein waschechtes Album vorzulegen. Ganz oldschoolig. „Off The Radar“ hieß das gute Stück, und Erez tackelte darauf ganz große Themen: Überwachung, Medienmanipulation, sexuelle Übergriffe, Social Media. Das Ding wurde ein Erfolg, auch aus Sicht der Kritiker, die Noga Erez mit Größen wie Grimes, PJ Harvey, FKA Twigs oder Björk verglichen.

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Nun hat sich die Welt in der Zwischenzeit weitergedreht, und gefühlt wurde irgendwie alles nochmal eine Ecke schlechter. Klar, dass eine wie Noga Erez, die den Finger am Puls der Zeit hat, das auch beobachtet. Und so ist die neue, überaus selbstbewusste Platte „KIDS“, die die 31-Jährige im Laufe der vergangenen beiden Jahre mit dem Produzenten Ori Rousso (auch ihr Lebensgefährte) geschaffen hat, wieder hochpolitisch. Wobei Erez hier das Kunststück schafft, das Private, das Persönliche, mit dem Politischen stimmig zu verknüpfen.

Luftiger und poppiger

Musikalisch ist die frühere Militärmusikerin immer noch im Electro-Pop – diesmal aber mit mehr Hip-Hop sowie R&B-Elementen – unterwegs. Der Ansatz ist hier aber ein anderer als beim Debüt. Es geht – trotz der teils harten Themen – etwas luftiger zu. Zu den Glanzlichtern gehört sicherlich die überaus eingängige Singe „End of the Road“, eine Ode an die Vergänglichkeit. Auch „Story“ bleibt haften; ein mitreißender Song über Beziehungen, zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart zweier Menschen. Ebenfalls erwähnenswert: „VIEWS“, die Lockdown-Hymne „NO News on TV“ sowie das toxische Beziehungsdrama „You So Done“.

Noga Erez tritt mit „KIDS“ den Beweis an: Zu Tod und Teufel lässt sich überraschend gut tanzen.

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