Roland Emmerich erinnert an die Zeiten, in denen sich Amerika noch groß und stark fühlte: Mit „Midway“ hat er einen hochkarätig besetzten, aber auch sehr klischeehaften Kriegsfilm geschaffen. Der Streifen liegt nun fürs Heimkino vor.
Am 7. Dezember 1941 geschah, was wohl kaum ein Amerikaner je für möglich gehalten hätte: Die Kaiserliche Japanische Marine startet ihre Pazifikoffensive und attackiert die USA in Pearl Harbor auf eigenem Boden. Washington reagiert und tritt als Underdog in den Krieg ein, denn die US-Marine ist dem Feind nach dem verheerenden Schlag in puncto Ausrüstung und Truppenstärke weit unterlegen. Kein leichter Posten für die Männer auf dem Flugzeugträger „Empire“, denen riskante Manöver und waghalsige Luft- und Seeschlachten bevorstehen. Um zu überleben brauchen sie vor allem zwei Dinge: Kampfesmut und eine große Portion Glück. Bei den Midway-Inseln soll sich ihr Schicksal entscheiden. Dank der Arbeit genialer Kryptoanalytiker gelingt es der US-Navy tatsächlich die Kaiserliche Japanische Marine zu überraschen. Es sind Männer wie das tollkühne Fliegerass Dick Best, die sich dem Feind dort in beispielloser Entschlossenheit entgegenstellen und damit Geschichte schreiben.
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Zu viel klischeehaftes Heldentum
Nein, es ist natürlich nicht das erste Mal, dass die Schlacht um Midway den Weg auf die Kinoleinwand findet. Schon 1976 hat man sich – damals mit Henry Fonda in der Cast – an dem Stoff versucht. Nun nimmt sich als Erfolgsregisseur Roland Emmerich der Geschichte an. Klar, wie man es von ihm erwartet, erzählt er sie durchaus bildgewaltig. Dafür spart er etwas am Gehalt der Dialoge, übetreibt es hier und da auch mit Kitsch, Verherrlichung und Patriotismus. Subtilität war noch die große Stärke des Blockbuster-Machers. Und so wirkt das Ganze auch recht altbacken. Ein Film, der – lässt man die Effekte außern vor – so auch in den fünfziger Jahren gemacht hätte werden können. Immerhin: die Cast kann sich sehen lassen. So mischen hier unter anderem Woody Harrelson, Patrick Wilson, Luke Evans, Ed Skrein, Mandy Moore, Nick Jonas, Aaron Eckhart und Dennis Quaid mit.
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