Eine Liebesgeschichte, unkonventionell erzählt – vor allem nach Maßstäben des deutschen Kinos: „Mein Ende. Dein Anfang“ stellt große Fragen. Der Streifen liegt nun fürs Heimkino vor.
Für Supermarktkassiererin Nora (Saskia Rosendahl) und den Physik-Doktoranden Aron (Julius Feldmeier) ist es Liebe auf den ersten Blick, als sie sich an einem verregneten Tag in der U-Bahn begegnen. Ihr Aufeinandertreffen war reiner Zufall, sagt Nora. Alles ist vorbestimmt, sagt Aron. Doch dann wird Aron plötzlich aus dem Leben gerissen. Für Nora bleibt die Zeit stehen. Sie betäubt ihren Schmerz, verbringt bald darauf die Nacht mit Natan (Edin Hasanović), der wie durch Zufall immer wieder in ihrem Leben auftaucht. Er gibt Nora Halt. Sie hat das seltsame Gefühl, ihn bereits zu kennen, ahnt aber nicht, was sie wirklich verbindet.
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Mit „Mein Ende. Dein Anfang“ legt Filmemacherin Mariko Minoguchi ihr Langfilm-Regiedebüt vor; das Drehbuch hat sie auch gleich selbst geschrieben. Minoguchi hat dabei vor allem die philosophische Frage nach „Schicksal oder Zufall?“ beschäftigt, die Frage nach einem höheren Sinn oder eben der Abwesenheit eines solchen. Und als wäre das noch nicht tiefgründig genug, wählte die Gute auch eine recht komplexe Erzählweise mit vielen zeitlichen Ebenenen und Sprüngen. Denn: Auch das Thema „Zeit“ („Warum erinnern wir Menschen uns an die Vergangenheit und nicht an die Zukunft?“) wird hier künstlerisch verhandelt. Klingt alles sehr experimentell, funktioniert aber ausgezeichnet. Denn: Die reine Story ist ebenfalls richtig gut. Ein cleverer, ungewöhnlicher Film, der wie gemacht ist fürs Kino, und bei dem das Konzept nicht nur Selbstzweck, sondern auch ziemlich unterhaltend ist.
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