Ein neuer Paul Schrader? Pflichtprogramm. Nun reicht „Master Gardener“ zwar nicht an Schraders beste Arbeiten heran, ist aber immer noch gut genug für einen unterhaltsamen Heimkino-Abend. Dort ist das Drama gerade erschienen.
Seit acht Jahren kümmert sich Narvel Roth (Joel Edgerton) akribisch und mit viel Hingabe um den wunderschönen Garten der wohlhabenden, aber sehr kühlen Witwe Norma Haverhill (Sigourney Weaver). Doch sein ruhiges Leben gerät ins Wanken als Maya (Quintessa Swindell) eine Lehre bei ihm beginnt. Die junge, eigensinnige Frau ist ohne einen Vater aufgewachsen, hat vor kurzem ihre Mutter an Brustkrebs verloren, lebt in einer gewalttätigen Beziehung mit einem Dealer und nimmt auch selbst Drogen. Doch das sind nicht die einzigen Geheimnisse, die sich Stück für Stück offenbaren. Auch Narvel selbst verbirgt eine dunkle Vergangenheit.
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Keine Frage: „Master Gardener“ ist ein typischer Paul-Schrader-Streifen. Der Drehbuchautor und Regisseur stellt seit den 1970er Jahren in seinen Filmen immer wieder vielschichtige Figuren in den Mittelpunkt, starke Charaktere auf einem schmerzhaften Trip der Selbstzerstörung, an dessen Ende aber oft eine Art von Erlösung steht. Diesmal steht ein Mann im Fokus, der sein Leben bereits einmal komplett neu begonnen hat. Nun wird dieses von ihm erschaffene Idyll gestört. Mit Joel Edgerton hat Schrader für diesen Antihelden die ideale Besetzung gefunden, Edgerton spielt in diesem Slow-Burner geradezu fantastisch auf. Auch die große Sigourney Weaver und Quintessa Swindell überzeugen. Das Ende des Films zieht den Gesamteindruck dann aber leider herunter.
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