Classic Rock ist nicht tot. Musikerinnen wie die Französin Laura Cox halten ihn am Leben. Gerade hat die Gute mit „Head Above Water“ ihr drittes Studioalbum vorgelegt. Darauf zu hören: elf Songs, die gut nach vorne gehen, die viel Energie mitbringen. Zum Jahresanfang genau das Richtige.
Hierzulande mag der Name Laura Cox den meisten noch nicht so geläufig sein. In ihrer Heimat Frankreich ist die junge Musikerin aber durchaus schon eine Weile auf dem Radar von Rock-Fans. 2008 begann sie, ihre Gitarrensolos, Cover bekannter Hits und erste eigene Ideen auf YouTube zu teilen. Das war seinerzeit neu, gewagt und meist den Männern vorbehalten. Schnell erreichte Cox mit ihren Videos Millionen von Menschen und erspielte sich eine Community, ab 2013 trat sie denn auch live auf. Mittlerweile folgen ihr allein auf YouTube über 500.000 Menschen und beinahe ebenso viele auf ihren Social-Media-Kanälen. Den Netz-Fame konnte sie ihn bis dato zwei Alben ummünzen, „Hard Blues Shot“ (2017) und „Burning Bright“ (2019).
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Nun also Album Nummer drei. „Head Above Water ist während der Lockdowns und thematisch hauptsächlich am Meer in Portugal entstanden; daher der Wasserbezug, so Cox, die auch das Credo der Platte erläutert. „Man muss sich guten und schlechten Zeiten stellen – das ist im Leben so. Diese Momente kommen in Wellen, und man muss durchhalten, den Kopf über Wasser halten und alles wird gut.“
Cox schlägt auch mal sanftere Töne an
Musikalisch bietet Laura Cox das an, was man von ihr erwarten konnte. Rock, der ganz gut nach vorne geht, hier und da mit ein paar Blues-Anleihen. Southern Hard Blues, nennt sie das. Neben den für sie typischen Riff-Rockern – man nehme nur den titelstiftenden Track oder das stampfende „So Long – enthält das neue Album aber nun auch mehr gediegenere Songs wie „Old Soul“ oder das Americana-affine „Before We Get Burned“, die Ballade „Seaside“ oder das Slidegitarren-getragene Album-Closer „Glassy Day“. Steht ihr auch gut.
Cox wollte diesmal mehr sie selbst sein, sich nicht an Legenden und Vorbildern orientieren, das ist ihr ganz gut gelungen. Sicherlich ist es schwer, in einem Genre wie Classic Rock noch etwas Neues zu machen, dennoch spürt man bei Cox eine gewisse Frische. Alle Songs auf dem neuen Album stammen übrigens aus der Feder der gebürtigen Pariserin, die hier nochmal einen Schritt nach vorne als Songwriterin gemacht hat.
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