Lady Antebellum sind wieder da. Dave Haywood, Charles Kelley und Hillary Scott melden sich mit ihrem neuen Album „Ocean“ zurück, das soeben via BMLG Records erschienen ist. Die Gruppe bleibt sich auf diesem weitgehend treu. Böse Zungen würden sagen: Sie fahren auf Autopilot.
Es mag ein bisschen kitschig klingen, aber: „Ocean“, das achte Studioalbum von Lady Antebellum, will vor allem die Schönheit des Lebens feiern. Es will die Rückbesinnung auf das sein, was gut und schön ist. „Ein Hauptthema ist die Rückkehr zum Kern dessen, was wir sind – als Schriftsteller, Sänger und Menschen, das in jedem dieser Songs zum Vorschein kommt“, erklärt Dave Haywood. „Unsere Zeit im Studio mit Dann Huff fühlte sich an, als würden wir unser erstes Album noch einmal machen. Alles war aufregend und neu wie damals.“
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Wahnsinnig aufregend ist das Resultat dann aber nicht. Ihrem musikalischen Konzept bleiben die US-Country-Popper auch auf dieser Platte treu – trotz eines neuen Produzenten, trotz eines neuen Labels. Country-Melodien, Duett-Gesang, gern auch mal ein bisschen süßlich, hier und da mit ein paar Pop- und Folk-Elementen versehen, fertig. Warum sollte die Band ihr Konzept auch ändern? Als fester Bestandteil des Country- Radios hat das Trio mit neun Nr. 1-Hits rekordverdächtige Erfolge erzielt, während es mehr als 18 Millionen Albeneinheiten und 34 Millionen verkaufte Titel und über 4 Milliarden digitalen Streams vorweisen kann. Never a change a winning … und so weiter.
Little Big Town unterstützen
Also: Lady Antebellum überraschen auf ihrer neuen Platte nicht, und dennoch ist da so einiges ganz nett anzuhören. „Be Patient with My Love“, das Kelley als schöne Ode an die Verpflichtung mitgeschrieben hat, balanciert rohe Gefühle mit kreischenden Gitarren. Oder „You Can Do You“: eine schwankende Live-and-Let-Live-Hymne, die den Geist der überfüllten Straßen Nashvilles atmet. „Boots“ verbindet indes Heartland- und Rock-Crunch mit keltischen Geigen – auch ganz passabel. Beim wirbelnden „The Thing That Wrecks You“ wird das Trio von den anderen Country-Superstars Little Big Town unterstützt, die den Background-Gesang liefern. Der Gesang gefällt, der Song an sich ist aber ausbaufähig.
Am Ende? Bleiben wenig Fragen offen. „Ocean“ ist sicherlich nicht das stärkste Lady-Antebellum-Album, aber auch nicht das schwächste. Guter Durchschnitt, könnte man sagen. Ein bisschen mehr Edginess würde der Gruppe gut tun.
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