Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste (foto: MFA+ Cinema)

Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste

Erscheinungsdatum
Februar 22, 2024
Verleih
MFA+ Cinema
Unsere Wertung
5

Die Liebe zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch muss ungeheuer intensiv gewesen sein. Der Streifen „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ gibt davon bloß eine Ahnung. Er liegt nun fürs Heimkino vor.

Als sich Ingeborg Bachmann (Vicky Krieps) und der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (Ronald Zehrfeld) 1958 in Paris begegnen, ist es der Anfang einer leidenschaftlichen und zerstörerischen Liebesgeschichte. Vier Jahre lang führen beide eine aufreibende Beziehung. Diese beginnt in Paris und führt über Zürich nach Rom. Doch künstlerische Auseinandersetzungen und die verschlingende Eifersucht von Max Frisch beginnen, die Harmonie allmählich zu zerstören.
Jahre später lässt Ingeborg Bachmann die Erinnerung an ihre Liebe zu Max Frisch nicht los. Bei einer Reise in die Wüste versucht sie, ihre Beziehung zu Max Frisch zu verarbeiten und sich langsam davon zu lösen.

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Von Trotta und die starken Frauen

Die nächste starke Frauenfigur des 20. Jahrhunderts, der sich Margarethe von Trotta widmet: Nach Rosa Luxemburg und Hannah Arendt beschäftigt sich die Berliner Regisseurin und Drehbuchautorin nun mit der österreichischen Lyrikerin Ingeborg Bachmann. Diese verstarb 1973 im Alter von nur 47 Jahren bei einem Brand, den sie beim Einschlafen mit einer brennenden Zigarette ausgelöst hatte. Tragisch. Die Geschichte, die von Trotta jetzt erzählt, setzt aber mehr als zehn Jahre früher an. Mit Vicky Krieps und Ronald Zehrfeld in den Hauptrollen, zeichnet sie die toxische Beziehung von Ingeborg Bachmann und dem Schweizer Literaten Max Frisch nach.

Leider wird der Streifen dem Stoff nicht gerecht. Die Dialoge wirken ungeheuer steif. Und irgendwie wirkt der Film auch recht einseitig und klischeebeladen. Kein Wunder, denn so ein bisschen mussten die Macher hier im Trüben fischen. Leider hatte die Drehbuchautorin nach eigener Aussage vor der Veröffentlichung keinen Zugang zu den Texten aus dem von Bachmanns Geschwistern genehmigten und 2022 veröffentlichten Buch „Wir haben es nicht gut gemacht“ erhalten. Der Einblick in die 297 Briefe über die Liebes-und Arbeitsbeziehung der beiden Literaten hätte vielleicht ein realistischeres Bild gezeichnet und das eine oder andere zurechtgerückt. Immerhin: Der Streifen sieht gut aus, sowohl was die Ausstattung als auch die Locations angeht. Von Trotta drehte ihn immerhin auch aufwendig in sechs Ländern.

5
Viel verschenktes Potenzial.
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