Der alte Mann und das Musizieren: Van Morrison, Multiinstrumentalist und Blues-Großvater, hat mit „The Prophet Speaks“ gerade sein 40. Studioalbum vorgelegt.
Nein, beweisen muss Van Morrison seinem Publikum wirklich nichts mehr. Der Nordire steht seit den späten fünfziger Jahren auf der Bühne – und denkt auch mit 73 Jahren offenbar nicht daran, kürzer zu treten. „The Prophet Speaks“ ist seine vierte Platte innerhalb der vergangenen zwei Jahre. Kann man mal so machen.
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Wie auch bei den jüngeren Vorgängern setzt sich der Mann aus Belfast auf „The Prophet Speaks“ mit Musikstilen auseinander, die ihn sein Leben lang inspiriert und begleitet haben. Also Blues, Vocal Jazz, Soul und R&B. 14 Titel sind so entstanden. Zum einen Cover bekannterer Songs, etwa von Größen wie John Lee Hooker (okay: „Dimples“), Sam Cooke (großartig: „Laughin and Clownin“) und Solomon Burke (wunderbar: „Gotta Get You Off Of My Mind“).
Viel Spielfreude
Dazu kommen sechs neue Van-Morrison-Originals, die zwar nicht die Klasse jener Klassiker erreichen, aber immer noch ganz gut ins Ohr gehen. Titel wie das leichtfüßige „5 am Greenwich Time“ oder das soulige „Gonna Send You Back To Where I Got You From“ werden sich nahtlos in den Van-Morrison-Katalog einfügen und sicherlich bei künftigen Konzerten der Musiklegende ihren Platz auf der Setlist finden – widerspruchslos. Die Spielfreude, die Lust an der Musik, sie ist bei Van Morrison und seinem Team – Joey DeFrancesco (mitverantwortlich für sein letztes Album “You’re Driving Me Crazy”), Dan Wilson (Gitarre), Michael Ode (Schlagzeug) und Troy Roberts (Tenorsaxophon) – deutlich zu spüren.
“Van the Man” selbst sagt über das Album: “It was important for me to get back to recording new music as well as doing some of the blues material that has inspired me from the beginning. Writing songs and making music is what I do and working with great musicians makes it all the more enjoyable.”
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