Gwen Stefani -Bouquet (foto: Interscope Records)

Gwen Stefani – Bouquet

Erscheinungsdatum
November 15, 2024
Label
Interscope Records
Unsere Wertung
5

Nach sieben Jahren haut US-Pop-Ikone Gwen Stefani mal wieder ein neues Album raus. Mit „Bouquet“ feiert die Gute gerade sozusagen ihre 20 Jahre währende Solokarriere. Als Gratulant schaut auf der Comeback-Platte der eigene Ehemann für ein Duett („Purple Irises“) vorbei. Leider hat er auch seinen Produzenten im Schlepptau.

Keine Frage: In den vergangenen Jahren hat sich Gwen Stefani etwas rar gemacht. Das letzte richtige Studioalbum „This Is What The Truth Feels Like“ erschien 2016. 2017 schob die Gute mit „You Make It Feel Like Christmas“ ein Weihnachtsalbum nach. Seither gab es keinen Longplayer mehr von der Pop-Ikone, auch nicht von ihrer Band No Doubt. Stattdessen: eine langjährige, 57 Shows umfassende und durch die Pandemie unterbrochene Las-Vegas-Residenz. Ein paar Seasons mal wieder als Jurorin bei „The Voice“. Der Launch eines Make-Up-Brands. Und: Ab und an ein ein paar Singles, mal mit ihrem Ehemann Blake Shelton, mal ohne. Wirklich nennenswert war keine davon.

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Jetzt aber endlich: Soloalbum Nummer fünf. Seit 2020 hat Stefani an „Bouquet“ gearbeitet und dabei dem Vernehmen nach immer wieder unterschiedliche konzeptionelle Ideen entwickelt. Ein bisschen mehr Reggae und Ska sollte es wieder sein, gab Gwen in Interview zu Protokoll, veröffentlichte zwischenzeitlich mit „Let Me Reintroduce Myself“ auch eine Single, die in diese Richtung gehen sollte. Letztlich landete diese aber doch nicht wie erwartet auf dem neuen Album, ebenso wenig wie das nachfolgende, eher am Hip Hop orientierte „Slow Clap“ (2021).

Country meets Yacht Rock

Für „Bouquet“ hat Stefani nun den Yacht-Rock-Weg eingeschlagen, wie sie sagt. Leider vermengt mit ziemlich viel Country-Pop-Kitsch, wie sie unterschlägt. Nicht weiter überraschend, wenn man sieht, dass mit Scott Hendricks Blake Sheltons Stammproduzent den Hut auf hatte. Das Geschwader an Gastautoren, die an den jaja, persönlichen, Liedern mitgebastelt haben, hat am Ende keinen einzigen Song mit Hit-Potenzial geschaffen. Die natürlich in Nashville aufgenommenen Nummern sind austauschbar, weisen musikalisch eher in die Vergangenheit denn in die Zukunft. Zehn Songs ohne Überraschungsmoment. Keinerlei Risiko. Alles ist auf maximale Breitenwirkung und Gefälligkeit ausgelegt, und nimmt damit Beliebig- und Austauschbarkeit in Kauf. Schade.

Inhaltlich geht es vornehmlich um das späte Liebesglück, das Stefani gefunden hat. Man gönnt es ihr, wünscht sich aber, sie hätte das Ganze mit mehr Pfiff aufgearbeitet. Das Blumen-Thema, das sich wie ein roter Faden durch das unoriginelle Album zieht, wirkt schnell welk. Zu den wenigen wirklichen Glanzlichtern gehört das vorab als Single veröffentlichte „Swallow My Tears“. Ein Song darüber, wie einen die Vergangenheit emotional verfolgen kann und man dies manchmal an denen auslässt, die man liebt. Stefani zeigt sich hier, wie auch bei dem ebenfalls hörbaren „Empty Vase“, von der verletzlichen Seite. Der Opener „Somebody Else’s“ überzeugt dann noch mit seinen 1980er-Jahre-Anleihen hat.

Ansonsten: Zuviel süßlicher Einheitsbrei, der durch Zeilen wie „I drive you crazy / You drive the truck“ dabei auch recht unbekömmlich ist.

Anspieltipps
Swallow My Tears
Empty Vase
Somebody Else's
5
Von der Stange.
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