Anfang März 2023 hat der frühere Egotronic-Sänger Torsun Burkhardt seine Krebserkrankung öffentlich gemacht. Speiseröhrenkrebs, unheilbar. Jetzt ist der Musiker, der in den letzten Jahren auch mit Rheuma zu kämpfen hatte, laut eines Instagram-Posts seiner Ehefrau seinem Krebsleiden erlegen. Er sei am 30. Dezember friedlich im Kreis seiner Freunde eingeschlafen.
Statt Proben heißt es palliative Chemotherapie, da ich in Absprache mit meinen mir Nächsten beschlossen habe, zumindest den Versuch zu starten, dem Arsch noch ein bisschen Zeit abzutrotzen. Und hey, harte Chemo-Kuren hab ich schließlich jahrelang trainiert.
Torsun Burkhardt, März 2023anzeige
Unheilbar. Palliative Chemo. Die Begriffe, die mit der Meldung, dass Torsun Burkhardt an Krebs erkrankt ist, einher gingen, ließen keinen Raum für Hoffnung. Aber Burkhardt verstand es, die wenige Zeit, die ihm noch blieb, zu nutzen. Er hatte kurz zuvor die Band Torsun & The Stereotronics ins Leben gerufen, wollte wieder etwas ungezwungener Musik machen.
Das neu zusammengefundene Trio veröffentlicht im Mai das Album „Songs to discuss in therapy“, ein Debüt und ein Abschied zugleich. Es klingt zart, smart, verspielt und dringlich. Eine Platte, bei der einem die Tränen kommen.
Erfinder der „hedonistischen, linksradikalen Tanzfläche“
Thorsten „Torsun“ Burkhardt wird 1974 im südhessischen Lindenfels geboren. In seiner Jugend kommt er in Kontakt mit der linken Szene Südhessens und Mannheim und spielt in diversen Bands, die sich im Punk-Bereich bewegen. In den Neunziger Jahren widmet sich der gelernte Tischler dann elektronischer Musik und Techno, gründet zunächst das Projekt König Ego, das er – nach Line-Up-Wechseln – im Jahr 2000 in Egotronic umbenennt. 2005 unterschreibt die Electropunk-Band bei Audiolith Records, veröffentlicht bis zu ihrer Auflösung zehn Alben.
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