Slipknot- und Stone-Sour-Sänger Corey Taylor wandelt auf Solo-Pfaden. Der Singer-Songwriter, Schauspieler und Autor legt mit „CMFT“ seinen lange erwarteten Solo-Erstling vor. Auf diesem präsentiert sich der Gute ausgesprochen breit aufgestellt.
Corey Taylor ist ein kreativer Tausendsassa. Er ist Mastermind des Grammy-ausgezeichneten, Multi-Platin-Monstrums Slipknot und der Rockgewalt Stone Sour. Er ist ein erfolgreicher Schriftsteller, der es auf die New-York-Times-Bestseller-Liste geschafft hat. Und er ist Schauspieler mit mehreren Film- und Fernsehreferenzen. Es gibt nur wenig, was der 46-Jährige nicht gemacht hat. Und einen dieser wenigen Bucket-List-Punkte hat der Gute nun auch noch abgehakt: ein Solo-Album aufzunehmen. Corona macht es möglich, dass wir Coreys Erstling schon 2020 in den Händen halten, eigentlich sollte das Ding erst im kommenden Jahr erscheinen.
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„CMFT“ heißt es also, das gute Stück, kurz für „Corey Motherfuckin‘ Taylor“. Ein alter Spitzname. Es enthält neben neuen Tracks auch einige, die bis in Taylors Jugend zurückreichen. Aufgenommen im Hideout Studio in Las Vegas mit Produzent Jay Ruston und seiner Band – Christian Martucci (Gitarre), Zach Throne (Gitarre), Jason Christopher (Bass), und Dustin Robert (Drums) – ist das Album ein spannender Trip in Tylers musikalische Psyche, die vielen seiner Einflüsse huldigt, die von Hard Rock und Classic Rock über Punk Rock bis zu Hip-Hop reichen. Eklektisch, könnte man dazu sagen. Es wäre immer noch untertrieben.
Taylor zeigt seine große stilistische Bandbreite
Der Country-Rocker „HWY 666“ etwa startet das Album mit einem teuflischen Twang, „Meine Lux“ erinnert an die Ramones. Eine ominöse Bass-Melodie weist den Weg für die prügelnden Gitarren auf „Culture Head“, das gut und gerne von Stone Sour stammen könnte. Die gefühlige Piano-Ballade „Home“, die auch Joshua Kadison stolz gemacht hätte, gewährt eine Idee von Taylors beeindruckendem Stimmumfang. Stark auch: das nostalgisch-melancholische „Black Eyes Blue“, das ebenso wie „CMFT Must Be Stopped“ als Single ausgekoppelt wurde. Letzteres verweist ein bisschen auf Slipknots frühe Jahre, und bekommt dabei Support von den Rappern Tech N9ne und Bookie.
Keine Frage: Taylor hat mittlerweile einen Status erreicht, der ihm viel erlaubt. Auf „CMFT“ nutzt er diesen Spielraum gekonnt aus. Gern mehr davon.
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