Cold Specks (foto: neva wireko)

Cold Specks

Eine Frau voller Geheimnisse: Viel Privates gab Ladan Hussein, die die meisten wohl unter ihren Künstlernamen Al Spx und Cold Specks kennen, lange Zeit nicht von sich preis. Sie ließ lieber ihre Kunst für sich sprechen. 

Ja, lange blieb die gute Ladan ein Mysterium. Ihr genaues Geburtsdatum? Unbekannt. Ende der achtziger Jahre, so sagt man. Ihr bürgerlicher Name? Ebenfalls lange ein gut gehütetes Geheimnis. Was man wusste: Der Name Cold Specks stammt aus James Joyces „Ulysses“ („Born all in the dark wormy earth, cold specks of fire, evil, lights shining in the darkness.“).

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2012 erscheint Cold Specks quasi wie aus dem Nichts auf der Bildfläche. Ihr Debütalbum „I Predict A Graceful Expulsion“ begeistert die Kritiker, ihr fantastischer Gesang, ihr Sound, den man wohl am besten als Doom Soul beschreiben kann, ebenso. Der Lohn: eine Nominierung für den kanadischen Polaris Prize.

Nach dem erfolgreichen Debüt zieht sich Cold Specks nach England zurück. In einem Cottage entstehen dem Vernehmen nach die Songs für „Neuroplasticity“, Specks‘ zweitem Album, das im Jahr 2014 das Licht der Welt erblickt. Die Gute lässt es hier nicht mehr ganz so minimalistisch wie auf dem Erstling angehen, die Produktion ist etwas aufwändiger. Auch diese Platte wird wieder für den Polaris Prize nominiert.

Ehe mit „Fool’s Paradise“ das dritte Studioalbum folgt, ist Hussein schwer beschäftigt. Sie bastelt mit Moby an dessen „Innocents“-Album, wird neben Herbie Hancock und einigen anderen zu einer Performance zu Joni Mitchells 70. Geburtstag eingeladen, singt auf Ambrose Akinmusires 2014er Werk für Blue Note und auf Swans‘ „To Be Kind“. Gerade die letzten beiden Partner haben einen signifikanten Eindruck hinterlassen und revanchieren sich mit Gastauftritten auf „Neuroplasticity“. Zuletzt arbeitet Hussein mit Massive Attack, die ihre Stimme auf dem Track „Dead Editors“ feat. Roots Manuva verwenden.

Zurück zu „Fool’s Paradise“. Das Album, das diesmal eher in die Elektro-Soul-Richtung geht, ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Erstmals lüftet Hussein den Schleier, gibt ihren bürgerlichen Namen preis und thematisiert ihre somalischen und muslimischen Wurzeln. Sie singt sogar (stellenweise) auf Somali. Während der Promo-Arbeit zu dem Album verrät Hussein auch, dass sie sich wieder mit ihren Eltern ausgesöhnt habe, die ihre Karriere anfangs nicht unterstützt hatten – zumal Hussein ohne Absprache die Schule schmiss. Schnee von gestern. Heute würden sich ihre Eltern dann und wann sogar auf ihren Konzerten blicken lassen.

 

DISCOGRAPHY

2012: I Predict A Graceful Expulsion

2014: Neuroplasticity

2017: Fool’s Paradise

 

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