Weiter geht’s in Bob Dylans munterer Bootleg-Serie: Mit „Trouble No More“ haben Columbia Records und Legacy Recordings nun den 13. Teil der Reihe veröffentlicht. Dieser beschäftigt sich mit den Jahren 1979 bis 1981.
Die Zeit gehört auf jeden Fall zu den spannendsten Phasen in der Karriere des guten Bob. Jedoch auch eine, die umstritten ist. Dylan stieß damals den einen oder anderen Fan mit seiner neu zur Schau getragenen Haltung vor den Kopf. In seiner Albumtrilogie „Slow Train Coming“ (1979), „Saved“ (1980) und „Shot Of Love“ (1981) befasste sich der legendäre Songwriter plötzlich vor allem mit spirituellen Themen und reflektierte seine damalige Hinwendung zum Christentum. Dem einen oder anderen Fan stieß Dylans missionarisch-musikalischer Eifer sauer auf, auch wenn die Texte und Songs sicher nicht schlechter waren als das, was vorher so aus Dylans Feder floss. Dylan scherte das wenig, es war ja auch nicht das erste Mal, dass er volles Risiko ging. Schon 1965 hatte er mit seiner Hinwendung zum elektrischen Rock ’n‘ Roll für Unverständnis in der Folk-Szene gesorgt, die ihm bis dahin so ergeben zu Füßen lag.
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Gospel, Folk, Rock und Blues
Die vorliegende Bootleg-Compilation, die wieder Mal in verschiedenen Varianten daher kommt, konzentriert sich nun auf die Konzerte, die Dylan zwischen 1979 und 1981 gegeben hat. Gigs, von Gospel, Folk, Rock und Blues geprägt, die zu den emotionalsten in Dylans illustrer Laufbahn gehören. Dylan trägt die Songs – Live-Aufnahmen, Studio-Outtakes, Proben – mit viel Herzblut, Überzeugung und Inbrunst vor. Viele Stücke – etwa „Slow Train“ oder „Gotta Serve Somebody“ – gewinnen dabei gegenüber den bekannten Studio-Varianten deutlich.
Auch wenn man es mit Gott und Religion vielleicht nicht hält, muss man zugeben: Was bei Dylan als umstrittene Phase gilt, würden sich die meisten Künstler trotzdem gerne in ihren Katalog heften.
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