Songwriter-Ikone Albert Hammond will für ein bisschen festliche Stimmung unterm Weihnachtsbaum sorgen. Gerade hat der Mann ein 15 Lieder umfassendes Weihnachtsalbum auf den Markt gebracht. Der Titel ist ebenso schlicht wie einleuchtend: „Christmas“.
Keine Frage: Albert Hammond gehört zu den größten Songwriters seiner Generation. Der Mann landete nicht nur selbst mit seinen Songs Erfolge, darunter etwa Hits wie „It Never Rains in Southern California“und „The Free Electric Band“, sondern stellte sein Talent auch Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung. Für Whitney Houston etwa schrieb er „One Moment in Time“, für Tina Turner „I Don’t Wanna Lose You“. Albert Hammond ist lebende, atmende Pop-Geschichte. Und wieder schwer aktiv. Erst Anfang des Jahres hat er sein jüngstes Album mit eigenen Stücken, „Body of Work“ (veröffentlicht Anfang 2024 bei earMUSIC), veröffentlicht. Seine erste neue Platte mit neuem, eigenen Material seit fast 20 Jahren.
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Hammond hat offenbar wieder Blut geleckt – und legt gleich die nächste Platte nach. Auf „Christmas“ präsentiert der mittlerweile 80-Jährige 15 Weihnachtslieder. Im Wesentlichen keine neu geschriebenen Songs, sondern Neuinterpretationen bekannter Klassiker und Traditionals. „Under the Christmas Tree“ ist dabei sozusagen ein Klassiker aus der eigenen Feder, Hammond hat ihn für diese Song-Sammlung erneut aufgenommen.
Das sind die Glanzlichter
Zu den besonderen Highlights des Albums zählen eine einfühlsam neu arrangierte, rockigere Version von Boney M.s „Mary’s Boy Child“ (mit bezauberndem Kinderchor), eine lebhafte Interpretation von „God Rest Ye Merry, Gentlemen“ im Stil eines Straßenmusikers sowie eine fröhliche, tanzbare Variante von „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“. „Under the Christmas Tree“ ist gegenüber der 1989 veröffentlichten Version nochmal durch den Windkanal gezogen worden. Diesmal geht Hammond bei dem Lied ein Chor aus Gibraltar zur Hand, was ganz gut passt. Und auch Alberts Verneigung vor Chris Rea („Driving Home For Christmas“) ist gelungen.
Natürlich: Hammonds Weihnachtsalbum kommt nicht ohne Kitsch und Zuckerguss aus, natürlich strotzt die Platte nicht vor Inspiration, und klar gibt es auch Ausreißer nach unten wie etwa das onkelhaft zusammengelötete „I Wish You A Merry Christmas“. Das ist bei dem Genre nicht weiter verwunderlich. Auch Hammonds Stimme ist hier und da etwas wackelig. Dennoch strahlt die Platte eine gewisse Wärme und Friedlichkeit aus und gehört zu den weniger peinlichen Vertretern der Gattung. Kann man in der Vorweihnachtszeit durchaus mal auflegen, ohne Gefahr zu laufen, vom Familien-Weihnachtsessen ausgeschlossen zu werden.
„Ich bin dankbar, so wie ihr sicherlich auch, dass wir jedes Jahr diese Zeit haben, um uns an die Hoffnung und Freude all dessen zu erinnern“, sagt Albert. „Mein Gebet ist, dass wir diese Dinge auch im Alltag bewahren und Tag für Tag gemeinsam die Welt verändern.“
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