Science-Fiction aus der Dominikanischen Republik? Klingt nicht nur spannend, sondern ist es im Falle des dystopischen Streifens „Aire – Die letzte Zuflucht“ auch. Der Film liegt jetzt fürs Heimkino vor.
Nach einem großen Krieg ist die Welt durch Bio-Waffen verseucht und unbewohnbar. Einige wenige kämpfen ums Überleben, darunter die Biologin Tanja (Sophie Gómez), die mit Hilfe der KI Vida (Paz Vega) das Aussterben der Menschheit abwenden will, indem Tanja versucht sich tief unter der Erde selbst zu befruchten. Die unerwartete Ankunft eines rätselhaften Reisenden (Jalsen Santana) bringt nicht nur Spannungen in Tanjas und Vidas Beziehung, sondern wirft auch Fragen nach Vertrauen und Einsamkeit auf.
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Wenn man sich die weltpolitische Gemengelage so anschaut, kann man sich schon fragen, ob die Postapokalypse wirklich noch Sci-Fi oder längst Realität, längst Gegenwart ist. Belassen wir es aber dabei, der mentalen Hygiene wegen, sie als dystopisches Zukunftsszenario zu begreifen – und damit als Sci-Fi-Stoff. Die Dominikanische Republik hat man im Zusammenhang mit diesem Genre gemeinhin nicht auf den Schirm, aber genau aus eben dieser stammt dieser Streifen, für den die aufstrebenden Regisseurin Leticia Tonos verantwortlich zeichnet. Ihr ist hier ein klaustrophobischer Endzeit-Thriller geglückt, der in seinem Kammerspiel-Stil überaus atmosphärisch und beklemmend daherkommt. Der Plot ist stimmig, die Geschichte spannend erzählt – und mit dem Themenkomplex Mensch/KI wird auch der Nerv der Zeit getroffen.
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