Till Burgwächter - Wenn der Werwolf dreimal klingelt (foto: Verlag Andreas Reiffer)

Till Burgwächter – Wenn der Werwolf dreimal klingelt

Erscheinungsdatum
September 6, 2024
Verlag
Andreas Reiffer
Unsere Wertung
6.5

„Grusel, Gore und ganz viel Blut“ – das verspricht Till Burgwächter den Lesern seines neuen Buchs „Wenn der Werwolf dreimal klingelt“. In diesem Büchlein, in der Kopfkiosk-Reihe des Verlags Andreas Reiffer erschienen, widmet sich der Autor dem Horrorfilm in all seinen Facetten.

Eigentlich beschäftigt sich Till Burgwächter hauptberuflich mit Musik. Unter seinem bürgerlichen Namen Marc Halupczok schreibt der Gute unter anderem für den „Metal Hammer“. Die Expertise zum Thema „Horrorfilm“ hat sich der gebürtige Niedersache derweil in „unzähligen gruseligen Stunden vor der Glotze“ in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut.

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„Ja, es ist schon ein bisschen seltsam, diese Obsession für alles Düstere“, gibt Halupczok alias Burgwächter im Vorwort seines neuen Buchs unumwunden zu. „Ist es Realitätsflucht, ein Ventil für angestaute Aggressionen oder einfach eine falsch verbundene Synapse im Gehirn?“ Die Lust am Grusel ist auf jeden Fall weit älter als der Horrorfilm, schon früher gab es entsprechende Literatur – und natürlich auch Bühnenstücke. Im Paris des 19. Jahrhunderts, so der Autor, seien im Schnitt zwei Personen pro Vorstellung in Ohnmacht gefallen. Und doch seien die Aufführungen meist ausverkauft gewesen. Bis heute erfreuen sich Horror-Geschichten großer Beliebtheit, auch wenn viele ihre Vorliebe für das Genre öffentlich gar nicht so gerne zugeben.

In der Kürze liegt die Würze

Mit seinem nun vorliegenden Buch will Burgwächter einen Einblick in die Welt des Horrorfilms geben. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt er dabei nicht. Angesichts der mehr als 100-jährigen Geschichte des Genres und den knapp 118 Seiten, die Burgwächter hier offeriert, wäre das auch vermessen. Stattdessen konzentriert er sich auf Schlaglichter, erklärt Subgenres, erwähnt Meilensteine ebenso wie längst vergessene und kuriose Streifen, Skandale, unerklärliche Phänomene am Set, tragische Fehlentscheidungen der Filmschaffenden und gibt auch die ultimative Horrorfilm-Formel preis (etwa: „Wer vögelt, stirbt schnell“ oder „Skurrile Nebenrollen mit kurzem Text sind fällig“).

Burgwächters Stil ist launig , witzig (auch wenn nicht jeder Gag zündet) und sehr persönlich gefärbt. Immer wieder streut er persönliche Erlebnisse und Erinnerungen ein, was nostalgische Gefühle bei dem einen oder anderen Leser auslösen wird. Denn vieles, was Burgwächter schildert, etwa das heimliche Schauen eines Horrorfilms als Kind, wenn die Eltern nicht im Haus waren, bei Chips und Cherry-Cola, hat wohl jeder Genre-Connaisseur ähnlich erlebt.

Die Knappheit des Buchs ist dabei seine größte Stärke und Schwäche zugleich. Das Kurz-und-Knackige ist zwar ein großer Leseanreiz, da ein Kapitel sich mal eben schnell weglesen lässt. Am Ende bleibt man aber doch mit dem Gefühl zurück, dass es da doch noch so viel zu erzählen gäbe. Und man wünscht sich, dass der Autor sich entsprechend mehr Platz und mehr Zeit genommen hätte.

Lesezeichen

Till Burgwächter – Wenn der Werwolf dreimal klingelt. Klappenbroschur 11,0 x 18,5 cm, 120 S., ISBN 978-3-910335-11-0; Verlag Andreas Reiffer, 2024.

6.5
Unterhaltsam und informativ.
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