Sam Akpro - Evenfall (foto: Anti-/Indigo)

Sam Akpro – Evenfall

Erscheinungsdatum
März 28, 2025
Label
Anti-/Indigo
Unsere Wertung
8.5

Nachdem Sam Akro in den vergangenen Jahren durch eine Reihe von Singles auf sich aufmerksam gemacht hat, lässt der Gute nun endlich sein erstes Album folgen. „Evenfall“ ist soeben via Anti-/Indigo erschienen – und wird den hohen Erwartungen mehr als gerecht.

Das erste Mal, das Sam Akpro seine Kunst mit der Welt teilte, analog, so richtig face to face, war in einer Zeit, in der dieses Von-Angesicht-zu-Angesicht gerade eigentlich nicht angesagt war. Im Sommer 2020 war das, die Corona-Pandemie war damals in vollem Gange, und auch in Peckham in Süd-London war gerade ein Lockdown verhängt. Sam und ein paar Kumpels hatten es mit den Regeln damals nicht so genau genommen, und einen kleinen. spontanen Open-Air-Gig organisiert. Was natürlich letztlich die Polizei auf den Plan rief. „Ein toller Vibe, bis die feds kamen“, scherzte Akpro Jahre später im britischen DMY-Magazin.

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Mittlerweile ist dieser Vibe, den Akpro mit seiner Musik erschaffen kann, auch außerhalb Süd-Londons bekannt geworden. Geschätzt wird dabei vor allem, dass sich der Mann nicht in eine Schublade stecken lässt. Der Musiker, Sänger, Songwriter und Produzent vereint in seiner Kunst Elemente aus Rock, Jazz, Dub, Reggae, Post-Punk, Trip-Hop, Psychedelic und experimentellen Sounds. Das Überraschen des Zuhörers ist hier das Grundprinzip. Dieses Hakenschlagen schlägt sich nicht nur in Sams Musik, sondern auch in seiner Biografie nieder. Der mittlerweile 26-Jährige hat die Straßen Londons als Skateboarder und Sprayer erkundet, später Biomedizin studiert, eher er sich nun vollends der Musik verschrieb. Und die hat es aus seinem Schlafzimmer längst auf die Festivalbühnen geschafft. Unter anderem hat Sam schon beim Green Man, Pitchfork Paris und dem Reeperbahn Festival gespielt. Das brachte ihm nicht nur Lob der Presse ein, sondern auch Interesse des Publikums. Künstler wie Death Grips und Denzel Curry sind Fans seines Sounds.

Auch das Debüt ist ein bunter Genre-Blumenstrauß

Und so hat man lange mit Spannung auf den ersten Longplayers des Briten gewartet, der bis dato nur eine Reihe von Singles veröffentlicht hatte. Der liegt mit „Evenfall“ nun endlich vor. Es ist eine atmosphärisch dichte Platte geworden. Ein eher düsteres Werk, das den urbanen Geist Süd-Londons spiegelt. Hektisch, klaustrophobisch, aber gleichzeitig auch wahnsinnig aufregend. Thematisch geht es dabei viel um urbane Isolation und Gleichzeitigkeit. Wobei Akpro kein Mann vieler Worte zu sein scheint. Die Lyrics – im geradezu stoischen Sprechgesang vorgetragen – sprudeln nicht gerade aus ihm heraus. Dennoch sind sie unheimlich auf den Punkt.

Mit einer vielseitigen Begleitband erschaffen – Cameron Jacobs (Gitarre), Joshua Lee (Gitarre), Luke Chin-Joseph (Bass), Kyle Creaton (Schlagzeug) und Taylor Devenny (Sampler, Keyboards) waren hier mit von der Partie – und co-produziert von Akpro und seinem häufigen Kollaborateur Shrink, wird „Evenfall“ dem wilden Genre-Mix gerecht, den man mit Akpro verbindet.

Die Post-Punk-Direktheit von „Death By Entertainment“ trifft hier auf die dröhnenden Refrains von „Chicago Town“, der Dub-infizierte Stomp von „City Sleeps“ steht gleichberechtigt neben dem Future-Pit-Starter „Tunnel Vision“. Beeinflusst von Sonic Youth ebenso wie von J Dilla, ist „Evenfall“ ein spannendes Dokument der Freundschaften und Gemeinschaften, die beim Skaten auf den Straßen Londons entstanden sind.

Anspieltipps
Death by Entertainment
Evenfall
Chicago Town
Tunnel Vision
8.5
Beeindruckendes Debüt.
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