Grafi (foto: Sebastian Grimberg)

My Soundtrack: Grafi

Mit „Blüten und Frost“ hat der Berliner Rapper Grafi Ende letzten Jahres sein viertes Album vorgelegt. Der gebürtige Würzburger, der den Spagat zwischen Deutschrap und Black Metal wagt, verhandelt darauf Konflikte, Schmerz, Beziehungen und Enttäuschungen. Und nicht zuletzt den Themenkomplex Tod: dass er auf einem Song des Albums laut und schonungslos über den Moment seines Lebensaustritts philosophiert, mag seine Zuhörer:innen im ersten Moment schocken, ist vor dem Hintergrund mehrerer überlebter Schlaganfälle in den vergangenen Jahren für Grafi aber längst kein tabuisierter Move mehr. Dass Grafi das Album schließlich dennoch mit dem als direkten Gegenentwurf interpretierbaren „Ich bleibe“ abschließt, zeigt, dass ihm „Blüten und Frost“ selbst dabei geholfen hat, sich von Ängsten und Dämonen zu befreien. Uns stand der Gute nun für unsere My-Soundtrack-Reihe Rede und Antwort.

Bones – RestinPeace

Für mich der erste Song, in dem Metal und Rap perfekt miteinander kombiniert wurden.
RestinPeace war auf jeden Fall eine große Inspiration, in der eigenen Musik beide Welten miteinander zu verbinden. Neben Rappern wie Future, Chief Keef oder Young Thug ist Bones für mich auf jeden Fall auch einer der größten Innovatoren. 

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Alcest – Souvenirs d’un autre monde

Diese Band hat für mich musikalisch die Türen noch mehr Richtung Black Metal, aber auch Shoegaze geöffnet. Bevor ich diesen Song bzw. dieses Album entdeckt habe, verband ich mit Black Metal immer nur eine rein düstere Ästhetik. „Souvenirs d’un autre monde“ zeigt, dass man diese Spielart aber auch in einen hellen, melancholischen und extrem verträumten Sound übersetzen kann. Der perfekte Soundtrack für den Herbst und den Frühling!

Charli XCX – Silver Cross

Charlis Musik hat mich durch die gesamte Corona-Lockdown-Phase begleitet und mir dabei viel positive Energie an tristen Tagen gegeben. An „Silver Cross“ mag ich den Aufbau und Drive des Songs, der auch ohne Full-Drumpattern oder multi-instrumental aufgeblasene Spuren extrem viel Power und Dynamik hat. Der Text handelt davon, einem Freund in einer schlechten Phase zur Seite zu stehen und Trost zu spenden. Beim Hören sind bei mir auf jeden Fall schon Tränen gekullert.

Jesu – Wolves

Justin Broadricks Solo Projekt JESU ist für mich musikalisch eine große Inspiration.
Bei „Wolves“ stellen sich mir fast immer die Nackenhaare auf, sobald die Gitarre einsetzt. Dieser unverkennbare, schwere Sound klingt für mich einfach wie eine einstürzende Felswand.
Zu den Doom-Gitarren kommen noch elektronische Elemente dazu, plus der träge und effektvolle Gesang. Mega!

Crystal Castles – Untrust Us

2010 hab ich eigentlich neben Hip Hop vor allem eher Hardcore, Screamo und Metal gehört.
Crystal Castles war das erste elektronische Album, das ich mir geholt habe. Es hatte für mich Parallelen zu dem, was ich sonst hörte. Die Verzerrungen, der rohe Sound und die Vocal-Chops.

Das hat mir auf jeden Fall die Türen zu elektronischer Musik und Witchhouse geöffnet, deshalb bleibt das Album legendär.  Track 1 ist „Untrust Us“ und war der erste Song, der bei mir von diesem Release auf Repeat lief. 

Die Textzeile „La Cocaina is not good for you“ ist auf jeden Fall forever!

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