Jehnny Beth - To Love Is To Live (foto: caroline)

Jehnny Beth – To Love Is To Live

Erscheinungsdatum
Juni 12, 2020
Label
Caroline / Universal Music
Unsere Wertung
7
Anspieltipps
Flower
Heroine
I'm The Man
The French Countryside
7
Gesamtkunstwerk.
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Savages-Frontfrau Jehnny Beth hat mit „To Love Is To Live“ eine düstere, geradezu cinematographische Meditation über die Seltsamkeiten des Lebens vorgelegt. Ihr erstes Soloalbum ist soeben via Caroline erschienen.

Es ist kompliziert. Nein, nicht etwa der Beziehungsstatus des Autors auf Facebook, sondern das neue Solo-Album von Jehnny Beth, Sängerin der nun schon seit rund drei Jahren pausierenden Londoner Post-Punk-Kapelle Savages. Ziemlich eklektisch ist dieses multidimensionale Werk geworden. Sowohl musikalisch als auch inhaltlich ist die Platte nur schwer greifbar. Beth ist hier tief in ihr kreatives Bewusstsein eingetaucht. Sie hat sich Zugang zu den dunkelsten und unangenehmsten Teilen ihrer selbst verschafft. So ist eine Arbeit entstanden, die überraschend kathartisch, abrasiv, exponiert und reich an Diskursen ist. Nur dann und wann scheint da der Sound der Savages durch. Viel häufiger werden Erinnerungen an ihre Zeit als Teil des Lo-Fi-Duos John & Jehn wach. Kein Wunder, ihr Freund Johnny Hostile ist hier ebenfalls Teil des Projekts, bei dem Beth unter anderem die Produzenten Flood und Atticus Ross unter die Arme griffen. Außerdem gibt es Gastauftritte von Romy Madley Croft von The xx, dem Schauspieler Cillian Murphy (Peaky Blinders) sowie Joe Talbot von den IDLES.

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Ein Album als Gesamtkunstwerk

Keine Frage: Es ist ein Album, das man am besten als Gesamtkunstwerk begreift. Keines, das sich zerstückelt in irgendwelchen Playlists wiederfinden wird. Highlights gibt es aber trotzdem. Etwa die hier so out of place wirkende Klavierballade „French Countryside“. Ein Lied, das die Rückkehr zu ihren französischen Wurzeln andeutet, die sie in ihren späten Teenagerjahren hinter sich ließ, während sie gleichzeitig über die Unausweichlichkeit des Todes nachdenkt. „It was my intention to write a song that felt more vulnerable than anything I had ever written before“, sagt sie. “I wrote the verses on a plane as I was convinced it was going to crash. I was making promises to myself about what I was going to do differently if I survived.“

Aber auch die sexuell aufgeladene Lo-Fi-Nummer „Flower“ oder das poppig-selbstbewusste „Heroine“ bleiben hängen. Das Selbstbewusstsein der Savages-Sängerin zeigt sich auch im Artwork des Albums, das die Gute nackt als Statue zeigt, oder in Zeilen wie diesen (aus dem Industrial-Kracher „I’m The Man“), die das überholte Konzept von toxischer Männlichkeit dekonstruiert. „I’m the man/ There’s no bitch in town/ Who doesn’t understand/ How hard my dick can be.“

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