World Wrestling Entertainment (WWE) befindet sich auf der Road zu Wrestlemania. Und um die Werbetrommel für dieses große Live-Spektakel, das im April über die Bühne geht, zu rühren, befindet sich der Branchenriese gerade auf Europa-Tour. Als er am Freitag in Mannheim Station machte, hatten wir die Gelegenheit, mit WWE-Superstar Antonio Cesaro ein Interview zu führen. Mit NEON GHOSTS sprach der Schweizer über seine Verletzung, das Karriere-Aus von Daniel Bryan und die Faszination am Wrestling.
Herr Cesaro, wie geht es Ihnen? Sie tragen Ihren Arm noch immer in einer Schlinge.
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Ja, ich wurde vor ein paar Monaten an der Schulter operiert, nachdem ich mich im Ring verletzt hatte. Es wird leider noch ein paar Monate dauern, bis ich wieder aktiv in den Ring steigen kann.
Sie machen trotz Ihrer Verletzung die Deutschland-Tour mit …
Ja, Deutschland ist für die WWE ein wichtiger Markt. Wrestling war hier immer populär, selbst wenn es mal nicht im Free TV empfangbar war. Und da hat man mich als deutschsprachigen Wrestler gebeten, mitzukommen. Mache ich natürlich gerne, ich bin immer wieder gerne in Europa.
Gutes Stichwort. Sie sind einer der wenigen deutschsprachigen Wrestler in der WWE. Woran liegt das?
Für deutsche Wrestler ist es natürlich nicht so leicht. Es ist ein mutiger Schritt, alles aufzugeben und drüben sein Glück zu versuchen. War es auch für mich damals, ich war 24, als ich in die USA ging. Es gab Phasen, da konnte ich nicht vom Wrestling leben. Für mich als Schweizer gab es auch keine Blaupause, niemanden, dem ich nacheifern konnte. Ich musste meinen eigenen Weg machen, wollte mein Hobby unbedingt zum Beruf machen. Und es hat am Ende zum Glück geklappt. Vielleicht öffnet sich die Tür langsam auch mehr und mehr für deutschsprachige Wrestler. Bei NXT haben wir ja aktuell zum Beispiel Alexander Wolfe.
Was hat Sie denn so am Wrestling fasziniert als junger Mann?
Es ist für mich einfach die perfekte Verbindung von Sport und Show, von Athletik und Unterhaltung. Ein Riesenspektakel. Die ultimative Unterhaltungsform.
Diese Verbindung von Sport und Show ist für viele nicht zu greifen, für viele ist Wrestling „fake“. Nervt einen das, wenn man sich da Außenstehenden gegenüber immer wieder erklären muss?
Nein, das tut es nicht. Das gehört zum Job. Die Frage kommt aber nicht mehr so häufig, ich denke, das Image des Wrestlings ist immer besser geworden.
Zumal das Verletzungsrisiko ja auch sehr real ist. Hat man das Risiko immer im Hinterkopf, wenn man in den Ring steigt?
Nein, daran denkt man eher weniger. Wenn man ständig Angst hätte, könnte man den Beruf nicht ausüben. Es würde einen hemmen. Dann wäre es Zeit, die Stiefel an den Nagel zu hängen.
So wie Daniel Bryan, der seine Laufbahn aufgrund von mehreren Gehirnerschütterungen, die er über die Jahre erlitten hat, nun beenden musste. Wie geht man als Kollege damit um?
Das ist für Daniel natürlich unfassbar schade und bitter. Das tut einem weh. Nicht nur als Kollege oder Fan, sondern vor allem auch als Freund. Wir kannten uns ja schon lange vor unserer WWE-Zeit. Ich wünsche ihm nur das Beste.
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