Gloria haben mit „Immer noch da“ die erste Single aus ihrem kommenden Album „DA“ veröffentlicht. Der Clip dazu – unser Video der Woche.
„Immer noch da“ ist jedoch nicht, wie der Titel vermuten lässt, eine Hey-uns-gibt’s-noch-Nummer, sondern ein Song gegen Rassismus und Intoleranz: „Was sollen die ganzen Kreuze/vor deinem Tor/Was haben diese Haken/zu allem Unglück darauf verloren/Du wurdest doch anders geboren“, singt Klaas Heufer-Umlauf da beispielsweise.
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Mit dem Song legen Gloria auch eine Art Studie aus der gesellschaftlichen Mitte vor – und ein Stück Selbstverortung. Mark Tavassol spricht von „der Käseglocke der Aufklärung“, unter der man es sich so bequem mit den Freunden des reflektierten Lebens machen kann. „Wir lügen uns aber in die Tasche und vergessen, dass es eine ganze Menge Leute gibt, denen es an Objektivität fehlt und die sich ihre eigenen Wahrheiten zimmern. Das merkt man ganz stark bei den opinion bubbles bei Facebook.“
„Immer noch da“ trägt dieser Beobachtung Rechnung und sucht die Auseinandersetzung mit einem großen Publikum, ohne zu provozieren. „Gerät man in Streit, verhärten sich – gerade in sozialen Medien – die Fronten viel zu schnell.“, sagt Mark Tavassol. „Die Rechten sagen, die Aufgeklärten spinnen und die Aufgeklärten grenzen aus, anstatt die Leute mitzunehmen.“
Regie führte übrigens Niels Münter, im Clip selbst sind Rauand Taleb, Gustav Schmidt, Chris Arendt und Nasan Ali Karadeniz zu sehen.
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