Tom Waits (foto: Jean-Batiste Mondino)

„Get Behind The Mule“: Neue Version von Tom Waits-Single aufgetaucht

Happy Birthday, „Mule Variations“! Das 1999er Album von Tom Waits feiert dieses Jahr seinen 25. Geburtstag. Zur Feier des Tages wurde die Single „Get Behind The Mule“ in einer neuen Version veröffentlicht.

Tom Waits zählt zweifellos zu den größten Songschreibern aller Zeiten. Der Mann hat mit seiner musikalischen Vision ein Ausrufezeichen gesetzt. Er vermischte Rock, Folk, Blues, Tin-Pan-Alley, Jazz, Gospel und Kabarett. Bruce Springsteen, Tori Amos und Elvis Costello zählen Waits zu ihren Einflüssen. Seine Vorliebe für Beat-Autoren wie Jack Kerouac und Spoken-Word-Poesie wurde auch zu einem Teil der Blaupause für frühe Hip-Hop-Künstler wie Chuck D. Seine Stimme und sein Blick sind so einzigartig, dass „Waitsian“ zu einem Adjektiv geworden ist, um seine Ästhetik und seinen Stil zu beschreiben. 

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Die Veröffentlichung seines 13. Studioalbums „Mule Variations“ im Jahr 1999 bietet das vollständigste Bild seines künstlerischen Schaffens. Es markiert gleichzeitig den Beginn des Indie-Labels ANTI-Records. Als Schwesterlabel des legendären Punk-Labels Epitaph Records wurde ANTI 1999 speziell für die Veröffentlichung von „Mule Variations“ gegründet. „Das Erreichen des 25-jährigen Meilensteins für Anti Records erfüllt mich mit Dankbarkeit für Tom Waits und sein Album ‚Mule Variations‘. Es hat nicht nur unser Label ins Leben gerufen, sondern eine dauerhafte Partnerschaft begründete, die auf Vertrauen, Kreativität und der Liebe zum Überschreiten künstlerischer Grenzen beruht“, so Epitaph-Gründer und CEO Brett Gurewitz. 

„Er war unser Nordstern“

Andy Kaulkin, Präsident von ANTI, fügte hinzu: „Ich persönlich bin ein großer Tom Waits-Fan, so lange ich denken kann. Wir haben das Label gegründet, um seine Musik zu veröffentlichen. Toms Verkörperung des Geistes der künstlerischen Authentizität und Unverwüstlichkeit war unser Nordstern, als wir anfingen, und seine unvergleichliche Kreativität inspiriert und treibt alles an, was wir tun.“ 

Auf diesem Album mischen sich kantige Stomps, Humor und Experimente mit einigen der schönsten und persönlichsten Songs, die Waits je geschrieben hat. Zur Feier des 25-jährigen Jubiläums des Labels und des Albums in diesem Jahr wurde nun eine bisher ungehörte Version des Songs „Get Behind The Mule“ veröffentlicht. In dieser alternativen Aufnahme erklingt Waits‘ Gospel-Stimme mit roher Emotion. Sie wird nur begleitet von einer düsteren Wurlitzer. Diese reduzierte Version verstärkt die düstere Erzählung von Mord und Beharrlichkeit. Wobei der Text sogar leicht verändert wurde, was ihm eine noch größere Intensität verleiht als die ursprüngliche LP-Version.

https://youtube.com/watch?v=brVbfzTHods%3Fsi%3DeV0ulSB1Fc7T3HD4

Abkehr von der Noir-Romantik

Mit der Veröffentlichung seines Albums „Swordfishtrombones“ 1983 wandte sich Waits von der Noir-Romantik der 70er Jahre und dem traditionellen Tin-Pan-Alley-Songwriting ab. Er wurde zu einem äußerst erfindungsreichen Klangbildhauer, abstrakten Orchestrator und Schürfer des Unterbewusstseins. Wobei er sich seine angeborene Lyrik, melodische Raffinesse und Menschlichkeit bewahrte. 

Anstatt Geschichten in gesungenen Versen zu erzählen, begann er, die Worte mit impressionistischen Klanglandschaften zu umrahmen. Das für Waits‘ erste zehn Jahre typische Piano-Plus-Combo-Fundament (mit gelegentlicher orchestraler Untermalung) mutierte zu einer Vielzahl von Dingen – Kalliope, balinesische Metall-Aunglongs, Glasharmonika, Bass-Boobams, Bremstrommeln, Parade-Trommeln, Bogensäge, Pumporgel, Akkordeon, Mellotron, Optigon, Farafisa, präpariertes Klavier, Banjo und sogar etwas, das Waits selbst gebaut hatte: ein Perkussionsinstrument, das er Condundrum nannte. 

Zwischen surreal und ländlich

„Mule Variations“ greift Elemente aus beiden Phasen seiner bewegten Karriere auf. Mit surrealen Äußerlichkeiten und beunruhigenden Innenräumen, die zu einer Einheit verschmelzen, ist die dunkle, bluesige und oft zärtliche und ergreifende Bewusstseinsstrom-Erzählung, die für die frühen Jahre repräsentativ war („The Heart of Saturday Night“), auf „Mule Variations“ sicherlich ebenso präsent wie die kantigeren und subversiveren experimentellen Klänge der Island Records-Jahre („Swordfishtrombones“). 

„Die ursprüngliche Idee war definitiv, etwas zu machen, das irgendwo zwischen surreal und ländlich liegt“, erklärt Waits. „Wir nennen es surrural. Das ist es, was diese Songs sind. Ländlich. Sie haben etwas Altes an sich, und doch sind sie irgendwie verwirrend.“

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