Emilíana Torrini (foto: Dean Rogers)

Emilíana Torrini – Let’s Keep Dancing

Die großartige Emilíana Torrini hat dieser Tage ihre neue Single „Let’s Keep Dancing“ veröffentlicht – und so gleich auch ihr neues Album „Miss Flower“ für den 21. Juni 2024 angekündigt. Der Clip zur Single: unser Video der Woche. Im Sommer spielt die isländische Musikerin übrigens einige Festivals in Deutschland, ehe es im Herbst auf Tour geht.

Eine große Kiste unter dem Dachgeschoss. Darin: Liebesbriefe. Dutzende Liebesbriefe, von Männern aus der ganzen Welt, über Jahrzehnte geschrieben an eine Frau, deren Leben so spannend war wie auch geheimnisvoll.

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Erstes Solo-Album nach zehn Jahren

Von diesem Ausgangspunkt aus hat Emilíana Torrini ihr neues Album „Miss Flower“ entwickelt, ihr erstes Soloalbum seit zehn Jahren. Was klingt wie ein absurdes Märchen oder der Einstieg in einen Familienroman, ist Torrini wirklich passiert: nach dem Tod der Mutter einer ihrer engsten Freund:innen fanden sie in deren Wohnung die Kiste mit besagten Liebesbriefen, säuberlich in Ordnern sortiert. „Sie hatte neun Heiratsanträge bekommen, aber nie geheiratet“, erzählt Torrini, „wir haben angefangen, einige dieser Briefe, meist, aber nicht nur, von Männern zu lesen. Sie waren ziemlich besessen von ihr, total verknallt.“ Lachend und heulend arbeiteten sie sich durch die Briefe, lasen staunend, dass die Mutter, Geraldine Flower, nach der das Album auch benannt ist, als Teenager einen Nebenjob hatte, bei dem sie ein Löwenjunges nachts durch die Friedhöfe Londons spazieren führte. Oder dass ihr ein Mann schrieb, dass er an sie denke, wenn er den Rasen mäht. „Das hatte so eine Sixties-Sexiness“, sagt Torrini und lacht, „da habe ich meine Freundin gefragt, ob ich darüber einen Song machen darf.“

Aus dem Fundus der Kiste zieht Torrini immer mehr Briefe und Geschichten und lässt sich zu immer neuen Songs, neuen Narrativen, aber auch neuen Soundlandschaften und Klangwelten inspirieren. So entsteht über zwei Jahre „Miss Flower“. 

„Geraldine war eine mutige Frau“

Über das Mittel der „biographischen Fiktion“, wie Torrini das Projekt nennt, nähert sie sich der wunderbaren Miss Flower über den Blick, den ihre Liebhaber:innen auf sie hatten, an. Und erzählt damit eine Geschichte von Liebe und Begehren, aber auch von Unabhängigkeit, von Freiheit und Selbstbestimmung: „Diese Briefe haben mir auf jeden Fall die Augen geöffnet. Geraldine war eine unglaublich mutige Frau – insbesondere zu der Zeit. Du kannst dich selbst in ihren Briefen wiederentdecken.“ „Miss Flower“ ist aber auch eine Feier der Fantasie und der Freundschaft zwischen Torrini und Geraldines Tochter Zoe Flower, und deren Vertrauen, ihrer Freundin zu erlauben, das Erbe ihrer Mutter als Ausgangspunkt für ein experimentelles, ideenreiches, buntes und immer liebevolles Popalbum zu nutzen.

Unabhängigkeit und Freiheit: das sind auch große Themen für Emilíana Torrini. Seit Mitte der Neunziger ist die Musikerin mit italienisch-isländischen Wurzeln aktiv. Und legte dabei schon immer Wert darauf, unabhängig und selbstbestimmt ihre Kunst ausleben zu können. In den vergangenen zehn Jahren etwa, in denen sie kein Soloalbum veröffentlichte, war sie alles andere als untätig, nahm zahlreiche Features auf, war Teil ausgefallener Projekte, wagte musikalische Experimente mit alten und neuen Freund:innen. „Ich habe mich von der Musikindustrie so eingeschränkt gefühlt. Wenn ich auf der Bühne stand, habe ich darüber nachgedacht, wie ich meine Wäsche mache. Da wusste ich: es ist Zeit eine Pause zu machen. Und habe beschlossen zu zu allen Anfragen, die reinkamen ‚ja‘ zu sagen. Und habe Dinge gemacht, die außerhalb meiner Komfortzone lagen. Ich hatte das Gefühl, etwas tun zu müssen, was mich wieder begeistert“. Die Übung sollte funktionieren, Emilíana Torrini verliebte sich wieder in die Musik.

„Miss Flower“ ist Ergebnis dieser wieder entfachten Liebe zur Musik. Verspielt und frei, experimentell und erwachsen taucht Emilíana Torrini in verschiedenste Welten, lebt in den einzelnen Tracks große Liebesgeschichten, kleine Dramen und intensivstes Leben. Und baut damit nicht nur der unnachahmlichen Geraldine Flower ein Denkmal, sondern auch weiblicher Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.

Emilíana Torrini Live

25.07.2024 Karlsruhe, Zeltival
27.07.2024 Dortmund, Juicy Beats Festival
28.07.2024 Eltville, Heimspiel Knyphausen
02.10.2024 CH- Genf, PTR L’Usine
03.10.2024 CH-Winterthur, Salzhaus
05.10.2024 Stuttgart, Liederhalle Mozartsaal
06.10.2024 Köln, Gloria
07.10.2024 Leipzig, UT Connewitz
08.10.2024 Hamburg, Kampnagel
22.10.2024 AT-Wien, Theater Akzent
24.10.2024 Berlin, RBB Sendesaal

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