Rock made in Stuttgart: Mit »Goldener Schuss« hauen die Jungs von Antiheld stolze 21 Tracks (inklusive Interludes) aus. Kann man mal so machen.
„Keine Legenden“, das Debütalbum der Stuttgarter Antihelden, hievte die Band vor zwei Jahren auf ein neues Niveau. Plötzlich schnupperte die 2014 gegründete Kapelle um Frontmann Luca Opifanti Charts-Luft, sie war bundesweit unterwegs. Das musste man erst mal sacken lassen.
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Die Band, so heißt es im Waschzettel zum Album, hatte sich Grundsatzfragen stellen müssen. Wohin geht es? Was will man überhaupt? Wie sollen Antiheld im Jahr 2019 klingen? Nach einer Phase des Sinnierens und Ausprobierens, in der erschaffen und wieder zerstört worden sei, sei es dann auf einmal ganz schnell gegangen.
Der Herzschmerz als roter Faden
Sänger und Texter Luca Opifanti brachte in kürzester Zeit Zeile für Zeile auf Papier. Die Themen wurden dabei ernster, persönlicher. Die Emotionen? Etwas düsterer. Der Sound? Etwas dreckiger. Rotziger. Man wollte das Live-Feeling auf Platte bannen. Do-It-Yourself-mäßig wurde eine gigantisch klingende Turnhalle zum Studio umgebaut. Die fünf Jungs ordneten sich im Kreis an, wollten sich sehen, wenn sie gemeinsam ihre Parts auf dem Album einspielten. Man wollte nichts von der Energie, die sonst nur auf der Bühne herrscht, einbüßen.
Das Konzept geht hier im Großen und Ganzen auf. Mal abgesehen von eher überflüssigen, wenn auch geupdateten Cover-Versuchen (Nena, „99 Luftballons“) liefern die Jungs hier ab. Stark vor allem: das dringliche „Ma petite belle“, mit dem Sänger Opifanti eine zerbrochene Beziehung aufarbeitet, und die emotionale Piano-Ballade „Sonnenkind“, die einem verstorbenen Freund des Sängers gewidmet ist. Überhaupt ist der (Herz-)Schmerz der große rote Faden, der sich durch dieses Album zieht, auch wenn es dann und wann politisch wird („Präsidenten“). Opifantis rauchig-kräftig, dennoch auch verletztlich wirkende Stimme ist dafür auch wie geschaffen.
ANTIHELD live:
03.10.2019 (DEU) Freiburg, Waldsee
04.10.2019 (DEU) Kaiserslautern, Kammgarn
05.10.2019 (DEU) Wilhelmshaven, Pumpwerk
11.10.2019 (DEU) Frankfurt, Das Bett
12.10.2019 (DEU) München, Strom
17.10.2019 (DEU) Dresden, Groovestation
18.10.2019 (DEU) Bochum, Rotunde
19.10.2019 (DEU) Köln, Helios37
25.10.2019 (DEU) Leipzig, Neues Schauspiel
26.10.2019 (DEU) Berlin, Privatclub
01.11.2019 (DEU) Hamburg, Hebebühne
02.11.2019 (DEU) Hannover, Lux
20.12.2019 (DEU) Stuttgart, LKA Longhorn
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