Amber Run melden sich mit Album Nummer drei zurück: Auf „Philophobia“ beschäftigt sich das britische Indie-Rock-Trio mit der Angst vor der Liebe.
Kaum ein anderes Thema wird so oft besungen wie die Liebe. Auch, weil natürlich jeder irgendwie einen Bezug dazu hat. Dem einen fehlt sie vielleicht. Entweder, weil er sie gerade verloren oder nie erfahren hat. Ein anderer wiederum feiert sie, ist geradezu trunken vor Liebesglück, könnte die ganze Welt umarmen. Kennt man alles, hat man erlebt. Und irgendein Künstler hat mit Sicherheit auch schon den passenden Soundtrack zum gerade vorherrschenden Gefühl geliefert.
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Bisher dabei weniger auf dem Radar: die Angst vor der Liebe. Ja ja, die gibt es. Betroffene fürchten sich davor, sich zu verlieben, dabei zu viel Nähe zuzulassen und am Ende verletzt zu werden. Das lähmt viele von ihnen, macht sie zum Teil beziehungsunfähig.
Philophobie – ein frisches Thema
Amber Run haben sich dem Sujet nun angenommen. In zehn neuen sinnierenden, introspektiven und selbst-reflektierenden Songs wagt sich das Trio an eine beinahe schon philosophische Exkursion, die sich mit den Auswirkungen von Zuwendung und Liebe in all ihren Facetten intensiv auseinandersetzt. Die Band sagt dazu: „‚Philophobia‘, is about connection. It’s about love in all its forms, whether platonic or romantic, or the relationship we have with ourselves. It’s our way of connecting with you and we hope you enjoy listening.“
Zu den Glanzlichtern der Platte gehören dabei die vorab veröffentlichte Single „Affection“, das traurige „What Could Be As Lonely as Love?“ sowie der Opener „Neon Circus“. Letztgenannte Nummer übt dabei Kritik an der Smartphone-Abhängigkeit der Gesellschaft. Eine um sich greifende Sucht, die so mancher Beziehung im Weg steht. Aber auch „No One Gets Out Here Alive“, bei dem sich die Jungs aus Nottingham ohrenscheinlich bei Muse bedient haben, überzeugt. Ebenso wie „Worship“, bei dem es um all die Dinge geht, die wir ständig zu Gunsten einer potentiellen Liebe aufgeben. Und das, obwohl Beziehungen so häufig schiefgehen. Sänger Joe Keough hat dann bei „The Darkness Has A Voice“ seine stärksten Momente.
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