Wenn ein Besuch aus dem All einem Senior neue Lebensgeister einhaucht: „A Great Place To Call Home“ ist witzig und berührend zugleich. Die niveauvolle Komödie liegt jetzt fürs Heimkino vor.
In einer Kleinstadt irgendwo in Pennsylvania verbringt Milton (Sir Ben Kingsley) einen unaufgeregten Lebensabend zwischen Gartenarbeit, Gemeindetreffen und Gedächtnistraining. Weil der Witwer immer kauziger wird, werden seine Wortmeldungen bei den Gemeindeversammlungen selten ernst genommen. Seine Kleinstadt benötige zum Beispiel dringend einen passenderen Slogan, meint Milton, denn „A Great Place to Call Home“ ist einfach zu ambivalent.
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Als eines Nachts ein UFO in Miltons Blumenbeet bruchlandet, will niemand dem alten Mann glauben – nicht der Notruf, nicht der Kassierer im Supermarkt und schon gar nicht der Gemeinderat. Den extraterrestrischen Besucher mit einer Vorliebe für Äpfel bringt Milton trotzdem bei sich unter. Bald entdecken Miltons leicht schrullige Nachbarinnen Sandy (Harriet Harris) und Joyce (Jane Curtin) den ungewöhnlichen Mitbewohner mit den verständnisvollen Augen und schließen ihn direkt ins Herz. Aus Komplizenschaft wird Gemeinschaft – und aus Nachbarn werden Freunde – bis die Regierung doch noch aktiv wird und nach dem Alien zu suchen beginnt.
Gutes Handwerk
Herzerwärmend. So kann man „A Great Place To Call Home“ wohl am besten umschreiben. Regisseur Marc Turtletaub, der unter anderem Publikumsfavoriten wie „Little Miss Sunshine“ und „The Farewell“ produziert hat, erzählt hier mit viel subtilem Witz und Herz die Geschichte eines älteren Mannes, dessen Leben durch unerwarteten Besuch aus dem All wieder neuen Sinn erlangt. Dabei wurde echt Aufwand betrieben: Schauspielerin Jade Quon, die das Alien „Jules“ spielt, musste jeden Tag vier Stunden in die Maske. Die Kostümteile waren nicht wiederverwendbar, mussten immer wieder neu hergestellt werden. Erfrischende Hingabe, in Zeiten von CGI. Sci-Fi, das beweist der Film, kann auch ohne große Effekte funktionieren. Und: Es kann so richtig menscheln und nachdenklich machen, geht es hier doch auch um Einsamkeit und Isolation im Alter. Das großartige Schauspieler-Ensemble und die vielen Referenzen zu ähnlich gelagerten Filmen beziehungsweise Serien sind dazu noch die Kirschen auf der Sahne.
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