Nihilismus in Reinkultur: „Nichts – Was im Leben wichtig ist“ ist ein emotional intensives, rohes Coming-of-Age-Drama, das unter die Haut geht. Der schockierende Streifen liegt nun fürs Heimkino vor.
Pierre Anthon (Harald Kaiser Hermann) und seine Klassenkameraden sind gerade in die achte Klasse gekommen, als er erklärt, dass nichts im Leben eine Bedeutung hat, die Schule verlässt und sich auf einen Baum setzt, von dem er nicht mehr herunterkommen will. Dies löst bei seinen Klassenkameraden eine existenzielle Krise aus. Sie beschließen, ihre wertvollsten Besitztümer zu sammeln, um Pierre Anthon davon überzeugen, dass er sich irrt. Eine gefährliche, beunruhigende und kontroverse Studie über das, was wirklich zählt, hat begonnen. Was mit unschuldigen Opfergaben beginnt, entwickelt sich bald zu einer Spirale psychologischer Gewalt: Je schmerzhafter das Opfer ist, desto mehr bedeutet es und desto mehr wird vom nächsten in der Reihe verlangt.
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Mit „Nichts – Was im Leben wichtig ist“ inszeniert Trine Piil ein bewegendes und zugleich überaus verstörendes Coming of Age-Drama, das auf dem gleichnamigen Bestseller der Autorin Janne Teller basiert. Ihr 2000 erschienenes Buch war in ihrem Heimatland Dänemark ein Skandal, wurde aber in mehr als 30 Ländern veröffentlicht und hat sich weltweit über 1,5 Millionen Mal verkauft. Außerdem wurde es in mehr als 150 verschiedenen Theaterproduktionen adaptiert – und nun eben erstmals verfilmt. Und das gar nicht schlecht. In der Filmfassung gewinnen so manche Figuren so gar ein wenig. Die Geschichte wird in einen zeitgenössischen Kontext übersetzt, ist roh und ungeschliffen. Eine Geschichte, die dem Mythos der unschuldigen Kindheit ein Ende setzt und zum Nachdenken anregt. Nichts für empfindsame Gemüter.
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