Nein, Corona hat in diesem Jahr niemanden verschont. Alles und jeder musste sich in diesem Jahr nach dem Virus ausrichten. Auch Shred Kelly. Das kanadische Quintett aus Fernie in British Columbia hatte eigentlich vor, viel ausgiebiger auf Tour zu gehen als das letztlich möglich war. Aber auch wenn man die Band derzeit nicht live erleben kann, kann man ihren Stoke Folk – eine Mischung aus Folk und Indie-Rock – zumindest zu Hause erkunden. Die Kapelle hat nämlich in diesem Jahr ein Album vorgelegt: „Like A Rising Sun“ erschien im Juni via DevilDuck Records. Reinhören lohnt sich. Und wer mehr über die Einflüsse der Band erfahren will, der sollte sich diese My-Soundtrack-Ausgabe zu Gemüte führen.
Ben E. King – Stand By Me
Tim: When I was a child, my dad gave me a cassette tape called ‘The Solid Gold Collection’ which was a compilation tape of songs from the 50’s and early 60’s. I remember hearing ‘Stand By Me’ on it and thinking about all of the instruments that were being played: the stand-up bass starting the song, the subtle triangle chime, the amazing voice singing the lyrics, and how they all came together set the mood of the song. After a while I found myself singing the verses and the choruses which were easy and relatable. When the song builds into a large symphony at the end I remember how big the song became. I think ‘Stand By Me’ taught me how to structure a song and create an emotion. I still think this is the perfect song from start to finish.
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Tim: Als ich ein Kind war, gab mir mein Vater eine Kassette mit dem Titel „The Solid Gold Collection“, eine Zusammenstellung von Liedern aus den 50ern und frühen 60ern. Ich erinnere mich, wie ich ‚Stand By Me‘ darauf hörte und über alle Instrumente nachdachte, die gespielt wurden: den Stand-Up-Bass, der den Song startet, das subtile Triangel-Glockenspiel, die erstaunliche Stimme, die die Lyrics singt, und wie sie alle zusammen die Stimmung des Liedes erzeugten. Nach einer Weile sang ich die Verse und Refrains, die einfach und nachvollziehbar waren. Am Ende wird der Song zu einer großen Symphonie. Ich denke, „Stand By Me“ hat mir beigebracht, wie man einen Song strukturiert und Emotionen erzeugt. Ich denke immer noch, dass dies der perfekte Song von Anfang bis Ende ist.
The Smashing Pumpkins – Soma
Tim: The album „Siamese Dream“ is still my favourite album of all time. The song ‘Soma’ is the perfect representation of the psychedelic heavy alt-rock ride that the album takes its listeners on. It’s a roller coaster song that taught me about the relationship between ambience and agony which the Smashing Pumpkins are masters of. I love the floating echoes of the opening guitar riff combined with a soft vocal on the verses and chorus. When the song explodes out of nowhere into a wall of heavy chords and anguished vocals, I want to jump out of my seat, only to be brought back down into a puddle of ambient echoes again at the outro. I think it showed me the importance of dynamics, and the ability to jump from one feel to the next while still maintaining a familiar voice.
Tim: Das Album „Siamese Dream“ ist immer noch mein Lieblingsalbum aller Zeiten. Der Song „Soma“ ist die perfekte Darstellung der psychedelischen Heavy-Alt-Rock-Fahrt, auf die das Album seine Hörer nimmt. Es ist ein Achterbahn-Song, der mir viel über die Beziehung zwischen Ambiente und Qual beigebracht hat, die die Smashing Pumpkins beherrschen. Ich liebe die schwebenden Echos des Eröffnungs-Gitarrenriffs, kombiniert mit einer sanften Stimme in den Versen und im Chor. Wenn das Lied aus dem Nichts in eine Wand aus schweren Akkorden und gequälten Vocals explodiert, möchte ich von meinem Platz springen, um dann im Outro wieder in eine Pfütze von Umgebungsechos zurückgebracht zu werden. Ich denke, der Song hat mir gezeigt, wie wichtig Dynamik ist und wie wichtig es ist, von einem Gefühl zum nächsten zu springen und dabei eine vertraute Stimme zu bewahren.
Tracy Chapman – Fast Car
Sage: My parents had this CD when I was a kid, and I loved this song. I listened to it all the time. I love it’s simplicity, yet its power in the lyrics and delivery. There are songs that I love from my childhood because they remind me of my childhood and then there are songs that I truly love, and if I heard it for the very first time today, it would still stop me in my tracks. It is a song that has stood the test of time and I have loved forever without ever tiring of it.
Sage: Meine Eltern hatten diese CD, als ich ein Kind war, und ich liebte dieses Lied. Ich habe es die ganze Zeit gehört. Ich liebe die Einfachheit, aber die Kraft in den Texten und der Delivery. Es gibt Songs, die ich aus meiner Kindheit liebe, weil sie mich an eben diese erinnern, und dann gibt es Songs, die ich wirklich liebe, und wenn ich sie heute zum ersten Mal hören würde, würden sie mich immer noch kriegen. Es ist ein Lied, das den Test der Zeit bestanden hat und das ich schon immer geliebt habe, ohne jemals daran zu ermüden.
Death Cab for Cutie – Transatlanticism
Sage: When I first moved from Ontario to British Columbia in 2004 – Death Cab for Cutie was one of the bands that accompanied me as my life changed from a teenager to an adult. Transatlanticism is one of the most beautiful songs I think I have ever heard. The slow build, the space, the piano in the intro, the build to gang vocals at the end. I would put this song on in my headphones every night when I got home from a night out and get lost in it. I still lose myself in it now.
Sage: Als ich 2004 von Ontario nach British Columbia zog, waren Death Cab for Cutie eine der Bands, die mich begleiteten. Ich wurde damals gerade vom Teenager zu einem Erwachsenen. „Transatlanticism“ ist eines der schönsten Lieder, die ich je gehört habe. Der langsame Aufbau, der Raum, das Klavier im Intro, der Aufbau für Gang-Vocals am Ende. Ich höre dieses Lied jeden Abend mit Kopfhörer, wenn ich nach einer langen Nacht nach Hause kam. Und dann verlor ich mich einfach darin. Das tue ich jetzt immer noch.
Phish – You Enjoy Myself
Ty: “You Enjoy Myself” by Phish has you on a psychedelic journey right out of the gate. This composition has it all. Classical, funk, rock, syncopation, vocal harmony gibberish, and when consumed live, even trampolines. The first time I witnessed it in concert, I was left standing there, mind-blasted and wondering “what the hell just happened”. I’d been to a few concerts by this point, but nothing like this. The only discernible lyrics are four words which show up at around five and a half minutes following a tension built peak that lands itself in some of the stickiest funk you’ll ever hear from four guys from Vermont. When performed live, this song has run over 30 minutes more than a few times, and usually concludes with a four part vocal jam, featuring a light show that will send you running to the ticket booth for the next show. You can call it YEM.
Ty: „You Enjoy Myself“ von Phish nimmt einen direkt auf eine psychedelische Reise mit. Vom Start weg. Diese Komposition hat alles. Klassik, Funk, Rock, Syncopation, Vocal-Harmony-Kauderwelsch und live sogar Trampoline. Als ich es das erste Mal im Konzert erlebt habe, stand ich verblüfft da und fragte mich, was zum Teufel gerade passiert ist. Zu diesem Zeitpunkt war ich zwar schon bei einigen Konzerten, aber hatte nichts dergleichen gesehen. Die einzigen erkennbaren Lyrics sind vier Wörter, die nach etwa fünfeinhalb Minuten nach einem spannungsgeladenen Höhepunkt auftauchen, der in einem der klebrigsten Funk mündet, den man jemals von vier Jungs aus Vermont gehört hat. Live hat dieser Song sogar mehr als ein paar Mal mehr als 30 Minuten gedauert und normalerweise endet er dann mit einem vierteiligen Vocal-Jam samt Lichtshow, die einen direkt zum Ticketschalter für die nächste Show bringt. Sie können es „YEM“ nennen.
The Paper Kites – Too Late
Ryan: „Too Late“ by The Paper Kites has been heavy on my rotation since I’d first heard it about 3 years ago. I’ve always marveled at songs that use space as if it were an instrument. The song makes me think of powerful forces like longing, timing, loss, regret, connection, sorrow. It is patient, purposeful and refined; there is a quiet confidence in it’s sonic simplicity. It implies the band has a deep understanding of the connection between emotion and sound. One of many songs that I wish I’d written.
Ryan: „Too Late“ von The Paper Kites ist bei mir auf heavy rotation, seit ich es vor ungefähr drei Jahren zum ersten Mal gehört habe. Ich habe mich immer über Songs gewundert, die den Raum nutzen, als wäre er ein Instrument. Das Lied lässt mich an mächtige Kräfte wie Sehnsucht, Timing, Verlust, Bedauern, Verbindung, Trauer denken. Es ist geduldig, zielgerichtet und raffiniert, und es besteht ein entspanntes Vertrauen in die klangliche Einfachheit. Dies impliziert, dass die Band ein tiefes Verständnis für die Verbindung zwischen Emotion und Klang hat. Einer von vielen Songs, die ich gerne geschrieben hätte.
Future Islands – Balance
Jordan: “Balance” by Future Islands has been a favourite song of mine since I first heard it years ago. The driving rhythm supported by gritty 1/8th notes on the bass hits hard after the ambient intro. While this is something tried, tested, and true, it still feels unique and new. The band does a great job of maintaining space in the song without sacrificing how upbeat and danceable it is. The opening lyric has always stuck with me and solidifies it as one of my all-time favourites, “You can clean around the wound but if you want it to heal, it just takes time”.
Jordan: „Balance“ von Future Islands ist ein Lieblingslied von mir, seit ich es vor Jahren zum ersten Mal gehört habe. Der treibende Rhythmus, der von grobkörnigen 1/8-Noten am Bass unterstützt wird, trifft nach dem Ambient-Intro hart. Dies ist zwar etwas Bewährtes, aber es fühlt sich immer noch einzigartig und neu an. Die Band macht dabei einen großartigen Job, um Raum im Song zu erhalten, ohne dabei Optimismus und Tanzbarkeit zu opfern. Die Eröffnungs-Lyrics haben mich immer begleitet. Absolute Faves von mir: “You can clean around the wound but if you want it to heal, it just takes time”.
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