Paul Prier ist ein Musiker, der zwar im Hier und Jetzt verankert ist, der aber von der Vergangenheit, die er selbst nicht erlebt hat, fasziniert ist. Seine Musik, wie ein schönes Stück, das auf einem Flohmarkt entdeckt wird, könnte leicht als vergessener Klassiker aus den 80er Jahren wahrgenommen werden. Doch der Franzose komponiert tatsächlich im Jahr 2025. Ohne sich um aktuelle Trends zu scheren, mischt er moderne Einflüsse mit Referenzen an eine vergangene Ära. Bekannt als Lieblingspianist der französischen Pop-Szene, hat er zahlreiche Künstler wie Charlotte Gainsbourg, Christine and the Queens und Paradis begleitet. Gleichzeitig produziert er seine eigenen Werke, spielt alle Instrumente selbst und schafft dabei eine ständige Balance zwischen komplexer Musik und eingängigem Pop. Zuletzt erschien im Zusammenspiel mit Infinite Bisous die Single „Light Stealer“. Reinhören lohnt sich – und reinlesen. Und zwar in diese My-Soundtrack-Ausgabe, die wir mit dem Pariser auf die Beine gestellt haben.
1. Infinite Bisous – Teen Sex
This track is about ten years old now, and it has long been a reference point for me in terms of songwriting and arrangement. It achieves that rare balance between disarming simplicity and quiet sophistication—something I’ve always found fascinating. The production and mix have also been benchmarks in my own work. I had the chance to collaborate with Infinite Bisous on my latest single „Light Stealer“, and it was more than an honour to share a song with someone whose work has meant so much to me.
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Dieser Track ist jetzt etwa zehn Jahre alt und ist für mich seit langem ein Maßstab in Sachen Songwriting und Arrangement. Er schafft diese seltene Balance zwischen entwaffnender Einfachheit und stiller Raffinesse – etwas, das ich schon immer faszinierend fand. Produktion und Mix waren auch für meine eigene Arbeit Maßstäbe. Ich hatte die Gelegenheit, mit Infinite Bisous an meiner neuesten Single „Light Stealer“ zusammenzuarbeiten, und es war eine große Ehre, einen Song mit jemandem zu teilen, dessen Arbeit mir so viel bedeutet hat.
2. Nala Sinephro – Continuum 3
I discovered Nala Sinephro less than a year ago and was immediately drawn into her jazz-inflected world, shaped with intricate sonic textures. On this particular track, the organ improvisation has a transcendent quality that instantly sweeps me away. The use of harp and strings in the background evokes film score atmospheres—specifically the emotional landscapes of Philippe Sarde’s compositions, like Les choses de la vie. I love the blend of genres here, and the deeply meditative feel of the piece.
Ich habe Nala Sinephro vor weniger als einem Jahr entdeckt und wurde sofort in ihre jazzige Welt mit ihren komplexen Klangtexturen hineingezogen. Die Orgelimprovisation in diesem Stück hat eine transzendente Qualität, die mich sofort mitreißt. Der Einsatz von Harfe und Streichern im Hintergrund erinnert an Filmmusik – insbesondere an die emotionalen Landschaften von Philippe Sardes Kompositionen wie „Les choses de la vie“. Ich liebe die Genremischung und die tief meditative Atmosphäre des Stücks.
3. Imane El Alouat – La la la
I came across Imane El Alouat two years ago when we were both part of the same artist selection for a competition we ended up winning. I was immediately struck by the purity of her voice and her strong command of songwriting. Her approach to pop-folk is so refined it could easily put many seasoned artists in the genre to shame. I rarely connect with non-English-language voices in this style, but in this case, I have absolutely nothing to critique—everything is so well crafted, and that crystalline voice is the project’s undeniable strength.
Ich bin vor zwei Jahren auf Imane El Alouat gestoßen, als wir beide Teil einer Künstlerauswahl für einen Wettbewerb waren, den wir schließlich gewannen. Ich war sofort beeindruckt von der Reinheit ihrer Stimme und ihrem starken Songwriting. Ihre Herangehensweise an Pop-Folk ist so raffiniert, dass sie viele erfahrene Künstler des Genres in den Schatten stellen könnte. Ich kann in diesem Stil selten mit nicht-englischsprachigen Stimmen etwas anfangen, aber in diesem Fall habe ich absolut nichts zu kritisieren – alles ist so gut gemacht, und diese kristallklare Stimme ist die unbestreitbare Stärke des Projekts.
4. Bullion – Yawn
Bullion is another artist I discovered just last year. „Yawn“ is a beautifully understated track. It has very few elements, but each one is perfectly executed. I love its simplicity and the way textures are handled—it’s a small gem I was lucky to stumble upon.
Bullion ist ein weiterer Künstler, den ich erst letztes Jahr entdeckt habe. „Yawn“ ist ein wunderschön zurückhaltender Track. Er hat nur wenige Elemente, aber jedes davon ist perfekt umgesetzt. Ich liebe seine Einfachheit und die Art und Weise, wie er mit den Texturen umgeht – ein kleines Juwel, über das ich glücklicherweise gestolpert bin.
5. Plaid – Hawkmoth
This track was released about ten years ago, but I only discovered it recently. It blends synthetic textures with a strong sense of melody, and its sonic palette reminds me at times of Art of Noise. Despite its age, it still feels fresh and inventive—a beautiful late discovery.
Dieser Track erschien vor etwa zehn Jahren, ich habe ihn aber erst kürzlich entdeckt. Er verbindet synthetische Texturen mit einem ausgeprägten Sinn für Melodie, und seine Klangpalette erinnert mich manchmal an Art of Noise. Trotz seines Alters wirkt er immer noch frisch und einfallsreich – eine wunderschöne späte Entdeckung.
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