Ein Historienepos, wie es im Zeitalter der Superhelden nur noch selten im Kino zu sehen ist. In großen Bildern erzählt Nicolaj Arcel in „King’s Land“ von Idealismus, Rache und Liebe. Der Film liegt nun fürs Heimkino vor.
Im Jahr 1755 ruft der dänische König Frederik V. zur Besiedlung der wilden Heide Jütlands auf. Denn bisher ist es dort niemandem gelungen, der erbarmungslosen Natur die Stirn zu bieten. Der einstige Soldat Ludvig Kahlen (Mads Mikkelsen) hat nichts zu verlieren und will das Niemandsland bezwingen. Doch der machthungrige Gutsherr Frederik De Schinkel (Simon Bennebjerg) erhebt Besitzansprüche auf das Land und versucht, Kahlen mit Geld, Intrigen und Gewalt zum Scheitern zu bringen. Mit unerschütterlicher Entschlossenheit stellt sich Ludvig dem skrupellosen Herrscher ebenso wie der unerbittlichen Natur entgegen. Unterstützung erfährt er dabei ausgerechnet von einer jungen Hausmagd und einem kleinen Mädchen, die seine strenge Fassade durchbrechen und ihn zu einer mutigen Entscheidung bewegen.
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„King’s Land“ basiert auf dem Roman „Kaptajnen og Ann Barbara“ (2020) der dänischen Schriftstellerin Ida Jessen und ist im Grunde als eine Art Western angelegt. Nur dass die Handlung eben nicht in der amerikanischen Prärie, sondern auf der unwirtlichen dänischen Halbinsel Jütland spielt. Die Figuren basieren auf historischen Vorbildern; auch wenn sich die eine oder andere künstlerische Freiheit genommen wird. Regisseur Nicolaj Arcel zeigt Kahlen als hartgesottenen, stoischen Veteranen, dessen weicher Kern nach und nach freigelegt wird. Mads Mikkelsen, auch als Bond-Bösewicht bekannt, macht in der Rolle eine fantastische Figur, er macht dieses Historienepos mit seinem Spiel zum Erlebnis. Überhaupt sind die schauspielerischen Leistungen in diesem Film – der ein bisschen braucht, um in die Gänge zu kommen – zu loben. Simon Bennebjerg ist als Schurke wunderbar verabscheuungswürdig.
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