Abor & Tynna - Bittersüß (foto: Jive (Sony Music)

Abor & Tynna – Bittersüß

Erscheinungsdatum
Juni 6, 2025
Label
Jive / Sony Music
Unsere Wertung
6

Jetzt auch physisch greifbar: Abor & Tynna, eben noch für Deutschland beim Eurovision Song Contest am Start, schieben vier Monate nach Erscheinen ihres Debütalbums „Bittersüß“ endlich auch die LP-Variante ihres Erstlings nach.

Es hat nicht sollen sein. Das österreichische Musikduo Abor & Tynna, bestehend aus den Geschwistern Attila und Tünde Bornemisza, war im vergangenen Monat beim Eurovision Songcontest in Basel für Deutschland an den Start gegangen. Im Gepäck: die Single „Baller“. Stefan Raab, der den ESC in diesem Jahr zur Chefsache erklärt hatte, hatte der Band zu dem Song, der sich schon länger im Repertoire der beiden befand, geraten. Mit ihm setzten sie sich letztlich im Vorentscheid durch und qualifizierten sich so für die Großveranstaltung in der Schweiz. Dort landeten Abor & Tynna schließlich auf Platz 15, erhielten 77 Punkte von der Jury und 74 Zähler von den Zuschauern. Ein achtbares Ergebnis, kein herausragendes, aber Deutschland hatte sich schon schlimmer beim ESC blamiert.

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Die Platte, die schon vor dem ESC, im Februar auf den Markt kam: einfallsreicher als es das biedere Artwork verrät. Ein stimmiger Mix aus coolem Elektro, unartigem Discopop, Indie, Vintage-Beat, Empowerment, Ironie und Sehnsucht. Aufgeteilt auf 16 Songs, in denen das Gestern und das Heute verarbeitet wird. Tynna beschreibt es so: „Viele unserer Songs beschäftigen sich mit der Vergangenheit – mit der, die eine Weile zurückliegt und der, die gerade erst passiert ist. Auch die guten Erinnerungen sind meistens mit Schmerz verbunden; allein, weil sie vorbei sind. Das ist eine Dualität, die wir spannend finden und ,Bittersüß‘ fasst das für uns perfekt zusammen.“ Der Song „Parallele Linien“ (mit schönem Klavier-Intro) greift genau das auf.

Songs im Doppelpack

Interessant: Die Songs von Abor & Tynna entstehen oft im Doppelpack, weil sie entweder die Welle eines gerade geschriebenen Tracks weiter reiten oder beinahe analytisch die Gegenperspektive einnehmen. Ein Beispiel für diese Herangehensweise: „Songs gehasst“ und „Baller“.

Der Stilmix: fast chaotisch. Breit gefächert, aber auch nicht beliebig. Das würde den – meist für den Club gemachten – Songs nicht gerecht. Die Bandbreite reicht von Techno-Sound („Tan Lines“) über 80er-Nods („Guess What I Like“) bis hin zu Nummern mit akustischen Elementen („Songs gehasst“). Das meiste ist mindestens anhörbar, Glanzlicht ist und bleibt der Ohrwurm „Baller“, klar, Hit-Potenzial hat aber auch das schwer an Nina Chuba erinnernde „Coco Taxi“. Dennoch sind bei 16 Tracks natürlich auch Füller dabei, in diese Kategorie muss man wohl Nummern wie „Engel in Jeans“, „Katana“ und „Mama“ zählen. Da wäre weniger mehr gewesen.

Umso überraschender, dass nun noch mal eine Deluxe-Ausgabe kommt, die der überfrachteten Tracklist nun auch noch neun Nummern hinzufügt. So gibt es jetzt Akustik-Versionen von „Parallele Linien“, „Winnetou“, „Baller“ sowie eine ungarische „Baller“-Akustik-Version auf die Ohren. Zudem werden gleich mehrere Remixe von „Baller“ ins Schaufenster gestellt – einer davon vom Producer nowifi, der bereits auf dem offiziellen ESC-Channel mit einem dazugehörigen Musikvideo bei den Hörern Anklang gefunden hat, und der andere direkt von Abor himself.

Anspieltipps
Baller
Coco Taxi
Songs gehasst
Parallele Linien
6
Killer und Filler.
Hier kaufen

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