Eleni Drake - Chuck (foto: MNRK)

Eleni Drake – Chuck

Erscheinungsdatum
Oktober 31, 2025
Label
MNRK Records
Unsere Wertung
7

Aus dem Liebeskummer geboren: Die britisch-griechische Sängerin, Songwriterin und Produzentin Eleni Drake legt ihren Erstling vor. Auf „Chuck“ widmet sich die Folk-Musikerin vergangenem Herzschmerz.

Mazzy Star. In nicht ganz so düster. Das ist die erste Assoziation, die man hat, wenn man der britisch-griechischen Singer-Songwriterin Eleni Drake so lauscht. Die Musikerin aus London hatte lange Zeit vor allem in Eigenregie veröffentlicht, mittlerweile aber beim Label MNRK unterschrieben. Dort ist 2024 auch die EP „Above Deep Water“ erschienen, mit der Drake zum ersten Mal etwas größere Aufmerksamkeit auf sich zog. Das brachte ihr unter anderem Auftritte bei Festivals wie The Great Escape und SXSW ein.

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Nun holt die Gute zu ihrem ersten großen Wurf aus. Soeben ist nämlich „Chuck“, das Debütalbum der jungen Musikerin erschienen. Was es mit dem Titel auf sich hat? „Chuck“ – ein Wort, das wir verwenden, um etwas wegzuwerfen, ohne nachzudenken aufzugeben, als ob das Leben selbst etwas wäre, das man leichtfertig beiseiteschieben kann“, sagt Eleni, und schiebt fragend hinterher: „Bewegen auch wir uns mit solcher Sorglosigkeit durch das Leben? Geben wir zu viel von uns selbst oder zu wenig? Tun wir wirklich unser Bestes oder überleben wir nur und klammern uns an alles, was uns hilft, durchzuhalten? Ich glaube, ich habe das Album in einer Phase meines Lebens geschrieben, in der ich all diese Dinge in Frage gestellt habe.“

Wahrheit akzeptiert – ohne Widerstand

Eleni ist in Wegwerf-Stimmung. „Chuck“ ist eine Art Musik gewordene Entsorgung. Eine Platte, die auf den Trümmern einer vergangenen Beziehung entstanden ist. Es geht um Liebe und Schmerz, darum, damit umzugehen und an einer schwierigen Situation zu wachsen. Mit diesem Album, sagt Drake, erkenne sie an, dass alle Dinge einmal zu einem Ende kommen müssen. Sie akzeptiere diese Wahrheit ohne Widerstand. „Manche Seelen kreuzen unseren Weg nur für einen flüchtigen Augenblick, und in diesen Augenblicken können wir Freude, Respekt und Dankbarkeit finden. Das Leben selbst ist ein Geschenk, ebenso wie die Erinnerungen, die wir mit uns tragen und die sich in unser Wesen eingegraben haben“, sagt Drake.

Diesen Hintergedanken im Kopf, sind insgesamt zwölf Songs entstanden, die es auf das Debütalbum geschafft haben. Eleni, die sonst komplett selbst produziert und veröffentlicht hat, hat für ihren Erstling mit dem Co-Produzenten Frank Colucci (Ashnikko, Ethel Cain) zusammengearbeitet, was die Klangpalette durchaus erweitert hat.

Die Glanzlichter

Zu den Höhepunkten des Albums gehört sicherlich zum einen das Single ausgekoppelte „Half Alive“, das zu Americana-Klängen eindrucksvoll den Tiefpunkt der besagten kaputten Beziehung beschreibt. Eleni: „Es geht um den Konflikt zwischen dem Vermissen einer Person, dem Verlangen, allein zu sein, und der letztendlichen Erkenntnis, dass diese Person nicht die richtige für einen ist, und dem Verständnis, dass eine Situation bei genauerer Betrachtung viel manipulativer und enttäuschender ist.“

Auch „Dolores“ bleibt haften. In dem Lied sinniert Eleni sanft über Verwandlung, Autonomie und Verantwortung. Ihr sanftes, reduziertes Gitarrenspiel passt zu den verletzlichen Lyrics. „I Don’t Not Love You” bleibt ebenfalls in Erinnerung. Ebenfalls ein Song über die Liebe, die Eleni losgelassen hat. Ihre honigsüße Stimme schwebt über hallenden Gitarrenklängen und eindringlichen Drumbeats, während sie komplexe, aber nachvollziehbare Gefühle offenbart. Eleni: „‚I Don’t Not Love You‘ ist ein Eingeständnis, dass die Beziehung zwar gescheitert ist, die Liebe aber echt war. Es ist die stille Akzeptanz, dass Verbindungen manchmal trotz intensivster Gefühle auseinandergehen müssen, denn es gibt einen Grund, warum Dinge enden, auch wenn die Liebe bleibt.“

Ebenfalls schön: das von Streichern geprägte „Ripples“, das zurückgelehnte „Brockwell“ und das fast schon bluesrockige „Paper Moons“. Und dann wäre da noch das zarte „A Wonder Day“, das zeigt: Es geht auch mal wohlig-warm. Das melodiöse Arrangement aus zarten Gitarrenklängen, unterlegt mit Lapsteel, Violine, Trompeten und Banjo, ist eine bittersüße Reflexion über Nostalgie und die Sehnsucht nach einem geliebten Menschen. Eleni sagt über den Song: „Der Song ist ein Dankeschön an meine beste Freundin, dafür, wie sie Freude in mir weckt, mir das Gefühl gibt, verstanden, geliebt und umsorgt zu sein … Ein Song reicht bei weitem nicht aus, aber er ist im Grunde eine Ode an sie. Ich wollte, dass die Musik so klingt, wie ich sie sehe. Lebhaft, warm, nostalgisch.“

Anspieltipps
A Wonder Day
Half Alive
Paper Moons
I Don’t Not Love You
Dolores
7
Aus Trümmern auferstanden.
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