Horror-Thriller mit 1920er-Jahre-Setting: In „The Ritual“ – mit Al Pacino und Dan Stevens – wird mal wieder das Exorzismus-Thema bemüht. Der Streifen liegt nun fürs Heimkino vor.
Zwei Männer im Dienste Gottes – vereint durch das Schicksal, getrennt durch Zweifel und Vergangenheit. Der eine ist jung, idealistisch, doch sein Glaube gerät ins Wanken. Der andere hat seine dunklen Erfahrungen tief begraben, doch sie holen ihn ein. Beide sind also geplagt von ihren eigenen Dämonen. Ebenen jenen müssen sich die beiden Priester stellen, als sie auf eine junge Frau (Abigail Cowen) treffen, deren Verhalten unerklärlich und zunehmend beängstigend wird. Sie scheint von einer dunklen Macht in ihren Bann gezogen zu sein. Und so stehen die beiden Männer Gottes vor einem Kampf, der nichts weniger fordert als ihren Glauben, ihren Mut und ihre Seele.
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Wahre Begebenheit als Grundlage
„The Ritual“ basiert tatsächlich auf einer wahren Begebenheit. Der Film bezieht sich auf einen Exorzismus-Fall aus dem Jahr 1928, der sich in Earling, Iowa zugetragen haben soll. Damals soll die 46-jährige US-Amerikanerin Emma Schmidt (auch unter dem Pseudonym Anna Ecklund bekannt) von Dämonen besessen gewesen sein, und das schon seit sie 14 Jahre alt gewesen sei. Unter Theologen und Historikern gilt der Fall als einer der besten dokumentierten Exorzismus-Fälle aus jener Zeit.
Mit „The Exorcism of Anna Ecklund“ gab es 2016 schon einen britischen Film zum Thema, nun nahm sich der US-amerikanische Regisseur David Midell dem Sujet an. Er schuf einen Horror-Thriller, der zwar dem Horror-Genre keine Innovationen hinzufügt und auch mit einem eher geringen Budget auskommen muss, der sich aber dem Thema Exorzismus mit einer gewissen Ernsthaftigkeit nähert. Leider nimmt er es aber mit der historischen Akkuratesse nicht ganz so genau und macht aus der Ü40-Schmidt eine Frau in ihren Zwanzigern. Auch die Kameraarbeit lässt zu wünschen übrig.
Mit Al Pacino kann man sogar einen großen Namen präsentieren, seine Rolle als abgeklärter Dämonenjäger mit dunkler Vergangenheit gehört aber sicher nicht zu seinen stärksten Performances. Auch Dan Stevens („Downton Abbey“, „The Guest“), der sein junges Gegenstück spielt, glänzt hier nicht wie gewohnt.
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