The Hooters in Speyer (foto: Fiege)

Live: Gringo Mayer, Wolf Maahn & The Hooters in Speyer – Der Hitze getrotzt

Auch an Tag zwei des SWR-Festivals war viel geboten: Gringo Mayer und die Wolf Maahn & Band eröffneten den Abend, ehe dann The Hooters dem Publikum am Technik-Museum in Speyer  eine energiegeladene, abwechslungsreiche Show boten.

Der pfälzische Lokalmatador durfte den Abend eröffnen. Mundart-Musiker Gringo Mayer, Ludwigshafens Antwort auf BAP, hatte zum Jahresbeginn mit „Laav“ zwar ein neues Album veröffentlicht, wollte das Festivalpublikum aber offenbar nicht mit neuem Material überfordern. Zumal er auch nur rund 20 Minuten Zeit hatte. In denen setzte er auf Altbewährtes, Songs aus den beiden Vorgängeralben „Ihr liewe Leit“ und „Nimmi normal“. Gringo hat die kurze Zeit genutzt, und, gemessen an den Reaktionen, auch den einen oder anderen neuen Fan hinzugewonnen.

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Wahrlich kein Newcomer mehr ist Wolf Maahn. Der 70-Jährige ist ein Urgestein im deutschen Rockgeschäft, eine bundesrepublikanische Singer-Songwriter-Ikone. Er hat in seiner illustren Karriere nie ein Blatt vor den Mund genommen und immer wieder Haltung gezeigt, als das hierzulande unter Künstlern noch nicht en vogue war. In Speyer hatte Maahn sichtlich und hörbar mit seiner Stimme zu kämpfen. Auf Instagram gab der Künstler dieser Tage bekannt, an einer motorischen Sprechstörung zu leiden, deren Ursache bislang unbekannt sei, die ihn aber heiser und gedehnt klingen lässt. Es sei möglich, dass das  psychosomatisch bedingt sei – Maahn hat Ende 2024 den Tod seiner Ehefrau verarbeiten müssen.

Rückkehr zu Folk, Ska und Reggae

Nach den 40 Maahn-Minuten gehörte die Bühne dann den Hooters. Hierzulande kennt man die Band vor allem durch ihre Rocknummern wie „Johnny B.“. In den USA hat man eher die Folk-, Ska- und Reggae-Phase der Band aus Philadelphia präsent, ab den späten 1980er-Jahren scheinen viele hier die Hooters aus den Augen verloren zu haben. In Speyer haben die Hooters nun beide Welten zusammengeführt, neben den hierzulande bekannten und populären Rocktiteln auch ein bisschen in der Folk-, Ska- und Reggae-Vergangenheit gewühlt. Und ja, streng genommen ist das ja  seit dem letzten Album „Rocking & Swing“ auch wieder die Gegenwart: Mit der Platte, der ersten regulären seit 2010, schlugen die Hooters den Bogen zurück zu ihren Anfängen. „Why Won’t You Call Me Back“ und die aktuellen Fassungen von „Engine 999“ und „Brother, Don’t You Walk Away“ schafften es aus dem jüngsten Hooters-Arbeitsnachweis auf die Setlist in Speyer.

Klar, die Stimmung war natürlich bei den Klassikern am besten. „500 Miles“ macht heute immer noch Gänsehaut, bei „All You Zombies“, dem erwähnten „Johnny B.“ oder „Satellite“ verlor sich so mancher nur allzu gern in Erinnerungen. Ein Nostalgie-Kick. Gelungen auch die Cover-Versionen: „Lucy in the Sky with Diamonds“ (Beatles) und „Boys of Summer“ (Don Henley) waren schöne Überraschungen.

Ausgiebiger Zugabenteil

Am Ende stellte sich nur eine Frage: Wie füllt man einen Zugabenteil anständig, wenn man seine ganz großen Hits schon vorher im Set verballert hat? Nun, man zieht Songs heran, die man für andere Künstler geschrieben hat  und Welthits wurden. Rob Hyman sang „Time After Time“, das er einst für die seinerzeit noch unbekannte Cyndi Lauper schrieb. Und Eric Bazilian durfte „One Of Us“ zum Besten geben, mit der er in den 90ern Joan Osborne einen Welthit beschwerte.

Nach mehr als zwei Stunden  schweißtreibender Action (nicht nur wegen der Hitze) zogen die Hooters, schon fast alle Ü70, dann einen Schlussstrich. Mit ihrer fulminanten Show lieferte die Band den loyalen Fans hierzulande wieder einen Grund mehr, ihr weiter die Treue zu halten.

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