Laura-Mary Carter - Bye Bye Jackie (foto: V2 Records / Bertus)

Laura-Mary Carter – Bye Bye Jackie

Erscheinungsdatum
September 26, 2025
Label
V2 Records / Bertus
Unsere Wertung
8

Dream-Pop gemischt mit Singer-Songwriter-Elementen: Das Debütalbum von Laura-Mary Carter vereint den Vibe der 1960er Jahre mit dem Geist der 1990er.

Laura Mary-Carter? Klingelt da was? Vielen dürfte die Musikerin aus Brighton als eine Hälfte des Duos Blood Red Shoes bekannt sein. Seit 2004 macht die Gute mit Steven Ansell unter diesem Namen bereits gemeinsame Sache, sechs Alben haben die Briten in den vergangenen 21 Jahren veröffentlicht. Die Abstände zwischen den Platten wurden zwar in den vergangenen zehn Jahren etwas größer, zusammen aktiv sind die Alternative-Rocker mit Hang zum Garage-Sound aber immer noch. Das hindert Laura Mary-Carter jedoch nicht daran, sich auch auf Solo-Pfaden zu versuchen.

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Den Grundstein dafür legte Carter bereits in der Pandemie. 2021 veröffentlichte sie ein Mini-Album namens „Town Called Nothing“, beim Titel-Track ging ihr seinerzeit Ed Harcourt als Produzent und Instrumentalist zur Hand.

Nun legt Laura-Mary Carter also ihr erstes, richtiges Soloalbum vor. Es ist eine Platte über Liebe, Verlust, weibliche Identität „(Keep Sweet“!) und die Suche nach Freiheit abseits ausgetretener Pfade geworden. Dabei hat die Britin diverse Vintage-Aufnahmetechniken verwendet. Man denke an Tonbänder, Farfisa-Orgeln und Omnichord. Wer dabei nostalgische Anwandlungen bekommt: genau das ist von der Künstlerin beabsichtigt. Das Album schöpft Inspiration aus vielen Quellen: der verschwommenen Melancholie von The Velvet Underground, der verträumten Aufrichtigkeit der Ronettes und der lo-fi-Emotionalität von Beck in seiner zurückhaltendsten Form. Das Ergebnis ist Musik, die zeitlos wirkt.  Der Sound ist anders als der von Blood Red Shoes: roher, sanfter und ehrlicher. Carter wagt sich raus aus der Garage.

Das sind die Highlights

Zu den Glanzlichtern gehört sicherlich zum einen das vorab als Single veröffentlichte „June Gloom“. Die Nummer hat Carter zusammen mit Idles-Gitarrist Lee Kiernan geschrieben. Der Sound kommt hier loungeartig, melancholisch und von einer George Harrison-artigen Stimmung getragen daher. „Bye Bye Jackie“ ist der wohl persönlichste Track der Platte: „Es geht darum, den Stress los- und alte Muster hinter sich zu lassen“, so Laura-Mary Carter. „Four Letter Words“ ist der Song, der ihr live am meisten Spaß bringt, und man kann nachvollziehen, warum das so ist. Der Song ist eingängig und überaus energetisch. Letzteres gilt auch für das rockigere „Tell Me You’re Sorry“. Und, ganz ehrlich: Schöner als mit „Who Are You Foolin'“ hat wohl noch keiner mit einer kaputten Beziehung abgeschlossen.

Irgendwo zwischen Nancy Sinatra und Lana Del Rey muss man Carter hier stilistisch einordnen. Carter ist mit ihrem Debüt ein echtes Statement gelungen. Eines, das Lust auf mehr macht. Auch wenn wir Blood Red Shoes weiterhin das Beste wünschen, scheint Carter Lust zu haben, sich selbstständig kreativ auszutoben. Carter: „Dieses Album ist eine Beerdigung der Vergangenheit und ein Abschied, der Raum für ein neues Leben schafft. Voller Fantasie und cooler Stories.“ Selten haben wir bei einer Beerdigung so viel Spaß gehabt.

Anspieltipps
June Gloom
Who Are You Foolin'
Four Letter Words
Bye Bye Jackie
Tell Me You're Sorry
8
Raus aus der Garage.
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