John Schlesingers Drama zeichnet den Lebensweg eines ehrgeizigen und skrupellosen Fotomodells in den Swinging Sixties nach. „Darling“ liegt nun in restaurierter Fassung wieder fürs Heimkino vor.
Diana Scott (Julie Christie) setzt bedenkenlos auf die Mittel der Verführung, um nach oben zu gelangen. Eines Tages lernt sie auf der Straße den Dokumentarfilmen Robert Gold (Dirk Bogarde) kennen, der sie interviewen möchte. Obwohl beide in festen Händen sind, funkt es zwischen ihnen. Robert verlässt daraufhin Frau und Kinder, um mit Diana eine Beziehung zu beginnen. Dass er – der Kinder wegen – aber immer noch Kontakt mit seiner Exfrau hat, stört Diana, die sich eifersüchtig in eine Affäre mit Miles Brand (Laurence Harvey) stürzt. Es soll nicht die einzige Liebschaft bleiben, in die sich Diana stürzt, die sich dem Sog des exzessiven Partylebens in London und Paris nicht entziehen kann. Skrupel? Fehlanzeige.
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„Darling“ aus dem Jahr 1965 war nicht nur diie dritte Regiearbeit von John Schlesinger („Asphalt-Cowboy“, „Sunday, Bloody Sunday“), sondern auch der Streifen, mit dem Julie Christie zum Star wurde. Sie heimste für ihre Rolle als skrupelloses Fotomodell sogar einen Oscar ein (der Film holte außerdem noch jeweils einen für das Beste Drehbuch und das Beste Kostüm). Bis heute zählt „Darling“, einer der ikonischen Streifen der 1960er Jahre und auch eine Jetset-Satire, zu den beliebtesten britischen Filmen aller Zeiten (und das obwohl die Figuren fast allesamt unsympathisch sind). Der Film ist zwar durch die Schwarz-Weiß-Farbgebung optisch mittlerweile etwas angestaubt, nicht aber inhaltlich. Der moralische Verfall der Gesellschaft (gerade in der „oberen Etage“) sowie die Fragen nach einem modernen Frauenbild und nach sexueller Selbstbestimmung sind auch heute noch relevant. Auch wenn der Film wie kaum ein anderer die Swinging Sixties einfängt. Interessant: die fast dokumentarische Erzählweise, die Schlesinger hier gewählt hat.
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