Mit ihrem vielseitigen Debütalbum „Super Sound“ stellten die eklektischen Sound-Tüftler von Pepe Deluxé 1999 eindrucksvoll unter Beweis, dass man aus Finnland nicht nur anständigen Metal beziehen kann. Jetzt kehrt das Album zurück – remastert, neu gestaltet und als „Super Sound 25“ wiedergeboren.
“What you will hear now will bring back memories to some, will open up new fields to others. But most importantly, will keep alive to all, and for all time, what can really never die… the many moods of… three bad brothers!”
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So stellten sich Pepe Deluxé 1999 der Welt vor. Es waren die einleitenden Textzeilen auf ihrem Debütalbum „Super Sound“, das in eben diesem Jahr auf den Markt kam. Bereits drei Jahre vorher, 1996, fanden sich James Spectrum (Jari Salo), JA-Jazz (Tomi Paajanen) und DJ Slow (Vellu Maurola) im finnischen Helsinki zu dem Trio zusammen. Gemeinsam begannen die drei, ein bisschen herum zu experimentieren, unter anderem mit Elementen aus Hip Hop, Breakbeat, Big Beat und Downtempo. Die Single „Call Me Goldfinger“ (1997) war das erste musikalische Lebenszeichen an die Außenwelt, 1998 ließ das Trio die EP „Three Times a Player“ folgen. Ein Self-Release, der das Label Catskill Records aus Brighton auf die drei Musiker aufmerksam machte.
Kein Respekt vor Genregrenzen
Eben da kam 1999 also das Debütalbum „Super Sound“ auf den Markt. Wenn man so will, erschien die Platte binnen kürzester Zeit sogar gleich zweimal, weil es beim ersten Entwurf wohl mit so manchem Sample Probleme gab. Die Platte war am Ende ein wilder Mix aus Hip-Hop, Psychedelic Rock, Electro und Lounge-Funk – als hätten sich die Beastie Boys in einem Bond-Soundtrack verirrt und unterwegs Robert Johnson getroffen.
Als „Super Sound“ 1999 erstmals erschien, war zumindest die Kritik begeistert: Pitchfork nannte es „Finnlands Nr. 1 Zukunftsexport“, das Paper Magazine schwärmte von „Bacharach mit Beatbox“, und NME beschrieb es als „den Sound eines Samplers, der sich durch eine peinlich umfangreiche Plattensammlung wühlt“. Und irgendwie – funktionierte es einfach. 2001 kürte Future Music die dritte, weltweite Veröffentlichung des Albums über Sony sogar zum Album des Monats. Das Super-Sound-DNA – rollende Beats, Vinyl-Knistern, obskure Samples und kein Respekt vor Genregrenzen – prägte eine neue Art von sampledelischer Abenteuermusik.
Zu den Glanzlichtern gehört natürlich „Before You Leave“, der größte Hit der Band, geboren aus der das Sample-gespickten Nummer „Woman in Blue“. Der Jeans-Hersteller Levi’s nutzte eine überarbeitete Version des Songs für eine Werbekampagne. Auch das düstere Ambient-Stück „Thru The Motion“, das jazzige „La Femme“ sowie der Elektro-Blues-Track „Everybody Pass Me By“ mit seinem markanten Slide-Gitarren-Riff bleiben haften. Und wer beim treibenden „Big Muff“ oder dem abgedrehten „Maddaddy“ still sitzen kann, hat den Dancefloor nie geliebt.
Das kann die neue Vinyl-Ausgabe
Das neue Artwork ist gegenüber dem Original leicht verändert worden. Damals kam es orangefarben daher, es stammte – ebenso wie das ikonische Pepe-Logo – vom damaligen Nachwuchstalent Jani Tolin, einem hiphopbegeisterten Grafikvisionär, der es irgendwie schaffte, das Album genau so aussehen zu lassen, wie es klingt: mutig, verspielt und durchgeknallt.
Dieses Mal erstrahlt das Artwork in leuchtendem Pink. Ganz im Sinne von Pepes analoger Leidenschaft erscheint die Neuauflage nicht nur auf zweifarbigem Vinyl, sondern auch als digitale Version, die direkt vom Vinylschnitt gemastert wurde.
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