Digital Carbs (foto: Lena Goth)

My Soundtrack: Digital Carbs

Digital Carbs – hinter diesem klingenden Namen verbergen sich Johannes Rest (Gesang, Bass), Konrad Diesch (Drums), Daniel Bautista (Gitarre) und Markus “Willy” Willmann (Gitarre). Die Münchner Prog/Alternative Band bastelt gerade an einem neuen Album, das im Herbst 2025 erscheinen soll. “Oh Hedonism” nennt es sich und ist geprägt von den sich zuspitzenden Verhältnissen auf der Welt und einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft. Zur bewährten “carbschen” Dystopie mischt sich diesmal jedoch ein radikaler Surrealismus. Ist es Tagträumerei oder Flucht vor der Realität, wenn die Fische gen Sonne fliegen und die Murmeltiere einen lebendig begraben? Man darf gespannt sein. Die Wartezeit verkürzt uns die Kapelle mit Vorab-Singles (zuletzt „Head in the Clouds“) – und dieser My-Soundtrack-Episode, in der uns die Bandmitglieder die Songs ihres Lebens verraten.

Nirvana – All Apologies

Johannes: Als ich anfing, mich als Jugendlicher ernsthaft für Musik zu interessieren, war ich ziemlich besessen von Nirvana. Damals habe ich unter anderem eine Kurt-Cobain-Biografie gelesen und mir eine Live-DVD gekauft – die einzige, die ich je besessen habe. Die Qualität mancher Mitschnitte auf dieser DVD war zwar ziemlich fragwürdig, aber deswegen für mich keineswegs weniger faszinierend. Nirvana hatte definitiv einen großen Einfluss darauf, wie ich an das Schreiben von Akkordfolgen und Melodien herangehe. Und im Gegensatz zu manch anderer Musik, die ich in dieser Zeit gehört habe, liebe ich die Band bis heute.

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Black Country, New Road – Concorde

Johannes: Ich hatte nie wirklich eine gute Antwort darauf, wenn mich jemand nach meinem Lieblingsalbum gefragt hat. Bis ich „Ants From Up There“ von Black Country, New Road gehört habe. Ich hatte mir das Album damals auf Vinyl vorbestellt und es zum ersten Mal gemeinsam mit Freunden in meinem Zimmer gehört. Und als der letzte Akkord verklungen war, sagte ich direkt: „Bestes Album aller Zeiten“ (was eher scherzhaft gemeint war – so etwas wie das eine beste Album gibt es natürlich nicht). Das Album trifft einfach einen ganz bestimmten Nerv bei mir. Isaacs Gesang ist so roh und emotional, gepaart mit diesen monumentalen Orchester-Arrangements. Ich liebe auch, wie dynamisch das Album klingt – es ist nicht so übermäßig laut und komprimiert wie viele Platten heutzutage. Das gibt den Songs wirklich Raum, sich zu entfalten.

Ton Steine Scherben – Wenn die Nacht am tiefsten

Konrad: Als ich die Scherben mit 16 zum ersten mal gehört habe, war das Liebe auf die erste gespielte Note, die bis heute anhält und mich prägt. Die Texte sind zeitlos, die Musik mitreißend und Live I bis III sind die besten Konzert-Aufnahmen, die ich je von einer Band gehört habe. Der unbeugsame Optimismus, gegen alle Umstände und für ein besseres Leben, in „Wenn die Nacht am tiefsten“ hat mich durch meine dunkelsten Momente begleitet und mir immer wieder Kraft gegeben, weiterzumachen.

John Frusciante – Scratches

Willy: Fernab vom Stadion-Rock der Red Hot Chili Peppers hat sich John Frusciante 2004 das Ziel gesetzt, sechs Platten in sechs Monaten aufzunehmen. Roh, spontan, nicht zu verkopft und zerdacht sollten sie sein und ich glaube, dass so eine Herangehensweise uns allen in vielen Lebensbereichen manchmal gut tun würde.

„Scratches“ befindet sich auf der vierten Veröffentlichung dieser Reihe und zeigt neben jener Rohheit auch eine Intimität, die für mich eine unendliche Traurigkeit transportiert. Aber dann doch mit einem Anflug von Hoffnung und Schönheit.

Avenged Sevenfold – Seize the Day

Daniel: Versetzt mich gedanklich in die Zeit, als ich 16-18 Jahre alt war und das Ende der Schule in greifbarer Nähe sah. In der Zeit habe ich immer wieder alle Alben von System Of A Down und A7X rauf und runter gehört und viele dieser Songs gespielt und gesungen; das mit dieser Zeit verbundene Gefühl werde ich nie vergessen (auch wenn es nicht unbedingt der Realität entsprach), war es eine Mischung aus „oh mein Leben fängt jetzt an“ und „shit was soll ich nur aus mir machen“. Ich fühlte mich irgendwie verloren und trotzdem liebte ich es „endlich erwachsen“ zu sein. Erwachsen war ich natürlich lange nicht.

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