Die Vorkosterinnen (foto: Busch Media Group)

Die Vorkosterinnen

Erscheinungsdatum
September 25, 2025
Verleih
Busch Media Group
Unsere Wertung
5

Die NS-Diktatur aus weiblicher Perspektive: In „Die Vorkosterinnen“ werden Frauen gezwungen, für Hitler gedachte Speisen vorab auf Gift zu testen. Das Drama liegt nun fürs Heimkino vor.

Herbst 1943: Berlin wird bombadiert und die junge Rosa Sauer (Elisa Schlott) flüchtet ins ländliche Ostpreußen, während ihr Mann als Soldat an der Ostfront kämpft. In der Nähe des Dorfes befindet sich jedoch Hitlers Hauptquartier „Wolfsschanze“: Rosa und andere Frauen werden von der SS zwangsrekrutiert und müssen als Vorkosterinnen für die Mahlzeiten dienen, die Hitler hier serviert werden. Die Situation eskaliert, als im Sommer 1944 das Attentat von Stauffenberg fehlschlägt und drakonische Maßnahmen die Folge sind. Den Frauen wird gewahr, dass das nächste Attentat auf Hitler vielleicht mit Gift erfolgen könnte und sie in Lebensgefahr schweben – zumal die rote Armee immer näher rückt. Als Rosa erfährt, dass eine der Frauen Jüdin ist, muss sie einen Weg finden, sich und ihre Freundin vor dem sicheren Tod zu retten.

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Filme über die NS-Diktatur gibt es noch und nöcher. „Die Vorkosterinnen“ beschäftigt sich nun mit einem Kapitel, das bisher nicht so im Fokus stand. Der Stoff ist die Verfilmung des gleichnamigen italienischen Bestseller-Romans von Rosella Postorino aus dem Jahr 2018. Letztere ließ sich für ihr Buch von der Biografie von Margot Woelk (1917-2014) inspirieren. Woelk hatte erst im Alter von 95 Jahren in einem Interview mit der „Berliner Zeitung“ (erschienen 2012) behauptet, dass sie zu einer Gruppe junger Frauen gehörte, die ab 1942 gezwungen wurden, für Hitler bei dessen Aufenthalt im „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ die Speisen auf Gift vorzukosten. Das ist historisch bislang zwar nicht belegt, aber Material für einen spannenden Spielfilm.

Filmemacher Silvio Soldini hat sich dem Projekt angenommen, dafür nicht nur das Drehbuch mitgeschrieben, sondern auch Regie geführt. Dabei hatte der Mann durchaus so seine Herausforderungen zu meistern. Hier und da, das muss man sagen, ist er gescheitert. Der Film, über weite Strecken eine Art Kammerspiel, wirkt ob der immer gleichen Tagesabläufe doch arg wiederholend. Die in den Film eingebaute Liebesgeschichte: auf ärgerliche Art und Weise überflüssig. Immerhin: Die Figuren sind gut gezeichnet und auch die deutschsprachige Schauspieler-Crew macht ihre Sache gut. Gerade Elisa Schott und Boris Aljinovic als Koch stechen aus der Belegschaft des Dramas heraus.

5
Da wäre mehr drin gewesen.
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