Klassiker des europäischen postmodernen Film Noir: Luc Bessons „Subway“ liegt in restaurierter Form nun endlich wieder fürs Heimkino vor.
Fred (Christopher Lambert) ist ein Punk wie er im Buche steht. Als Héléna (Isabelle Adjani) den Anarcho zu ihrer opulenten Geburtstagsfeier einlädt, sprengt Fred den Safe ihres Ehemanns und stiehlt daraus brisante Dokumente. Das bleibt nicht unbemerkt und plötzlich sind ihm und seinem Peugeot ein paar unangenehme Gesellen im schwarzen Mercedes auf den Fersen. Er flieht letztlich in die Katakomben der Pariser U-Bahn. Seine Forderung für die Rückgabe der entwendeten Dokumente: 25 Riesen oder eine Nacht mit Héléna. In den Katakomben trifft er aber – im wahrsten Sinne des Wortes – schnell auf die Pariser Unterwelt.
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Der französische Comedy-Thriller aus dem Jahr 1985 ist Luc Bessons zweiter Film und machte den damals 26-Jährigen zum Shootingstar. 13 Mal war der Film für den César nominiert, unter anderem gewann der hier brillierende Christopher Lambert die Trophäe für seine Darstellung des Punkers Fred. Besson war damals von der ihm schier surreal anmutenden, abgeschlossenen Welt der Pariser Métro fasziniert. Der optisch schicke Streifen, den er vorlegte, ist dem Cinéma du look zuzurechnen, einer französischen Filmbewegung der 1980er Jahre, die sich durch auffallende und nicht-naturalistische Locations definierte. Visuell und auch in Sachen Score auf jeden Fall ein frühes, überaus atmosphärisches Meisterwerk des guten Luc. Inhaltlich muss man damit leben, dass die Figuren nicht vollständig ausgemalt werden und keine wirkliche Tiefe haben. Auch der Plot wurde zugunsten der visuellen Eindrücke aus der Pariser Unterwelt eher vernachlässigt. Der Style ist aber so gelungen, dass man darüber hinwegsehen muss.
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