Mt. Joy - Hope We Have Fun (foto: Bloomfield Records / Virgin Music)

Mt. Joy – Hope We Have Fun

Erscheinungsdatum
Mai 30, 2025
Label
Bloomfield Records / Virgin Music
Unsere Wertung
7.5

Eine Musik gewordene Reflexion über Widerstandsfähigkeit, Liebe und die chaotische Schönheit des Lebens: Mt. Joy haben mit „Hope We Have Fun“ ihr viertes, mit Ohrwürmern gespicktes Studioalbum vorgelegt.

Noch ist es ein bisschen hin, ehe wir uns offiziell im Sommer wähnen können. Aber einen ersten Vorschlag für den Soundtrack, der uns durch die heißen Tage begleiten könnte, vielleicht im Auto, während man mit offenem Verdeck die Küstenstraße entlang braust, denn haben wir jetzt schon vorliegen. Soll ruhig jeder mitbekommen, dass man einen guten Musikgeschmack hat. Die Band, die einem hier Street Credibility bei Musik-Kennern verspricht, ist Mt. Joy.

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Die 2016 in Philadelphia gegründete Indie-Rock-Band ist dafür bekannt, musikalisch gern mal Haken zu schlagen, und das ist auch auf ihrem vierten Longplayer nicht anders. Matt Quinn (Gesang, Gitarre), Sam Cooper (Gitarre), Jackie Miclau (Keyboard), Sotiris Eliopoulos (Schlagzeug) und Michael Byrnes (Bass) waren in den vergangenen Jahren viel unterwegs. In dieser Zeit haben sie sich von der Eigenveröffentlichung ihrer Songs auf SoundCloud zu ausverkauften Konzerten im Madison Square Garden hochgearbeitet, fast zwei Milliarden Streams gesammelt und über 500.000 Tickets in Nordamerika und Europa verkauft. 

Erfolg hat seinen Preis

Erfolg hat aber auch seinen Preis. Das neue Album „Hope We Have Fun“ setzt genau da an. Die 13 neuen Tracks erzählen unter anderem von der Intimität auf Tour, aber auch von Opfern, die man bringen muss, von spirituellen Sehnsüchten und Post-Tour-Depressionen. Letzteres Thema wird direkt im experimentellen, abenteuerlustigen Opener „More More More“ aufgegriffen. Der Track fängt ruhig an, steigert sich bis zum Zerreißen, ehe er sich kraftvoll und emotional entlädt. „God Loves Weirdos“ thematisiert dann die ruhigeren Momente zwischen den Konzerten, die Liebe, die bei nächtlichen Tankstopps und langen Van-Fahrten erblüht. „Coyote“ hat eine düstere Magie, bei „Groove in Gotham“ werden Erinnerungen an die Stones wach. „Highway Queen“ dürfte Fans der Band schon von Live-Auftritten bekannt sein. Der Song funktioniert ohrenscheinlich auch im Studio.

Emotional: „Lucy“, das von einem weiblichen Fan inspiriert wurde, der nach der ausverkauften MSG-Show wieder Kontakt zur Band aufnahm und ihr von seinem kürzlich diagnostizierten Hirntumor erzählte. Der Track wurde zu einer Hommage an seinen Mut und seine Verletzlichkeit, und Mt. Joy kündigten eine philanthropische Partnerschaft mit der American Brain Tumor Association an und versprachen, einen Teil der Einnahmen aus „Lucy“ für Forschung und Lobbyarbeit zu verwenden. 

Zwei Kollaborationen gehören zu den Glanzlichtern des insgesamt etwas rockiger geratenen Albums. Auf dem eher folkigen „In The Middle“ machen sich Mt. Joy mit dem aufstrebenden Alt-Pop-Star Gigi Perez gemeinsame Sache. Ein langsam brennendes Duett, das den Schmerz einfängt, nicht zu wissen, woran man ist – bei jemand anderem oder bei sich selbst. Auf dem relaxten „Wild and Rotten“ wird die Band von Nathaniel Rateliff begleitet, dessen reicher Gesang sich mit dem von Quinn zu einer gefühlvollen Ballade über das Festhalten an etwas Flüchtigem und Heiligem verwebt.

Anspieltipps
Lucy
Coyote
More More More
Highway Queen
Wild and Rotten
7.5
Kraftvoll und emotional.
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