Bruce Dickinson - More Balls To Picasso (foto: BMG)

Bruce Dickinson – More Balls to Picasso

Erscheinungsdatum
Juli 25, 2025
Label
BMG
Unsere Wertung
8

Bruce Dickinson veröffentlicht seinen Klassiker „Balls to Picasso“ als „More Balls to Picasso“ neu – und kommt in der neuen Abmischung etwas näher an das, was ihm da 1994 so eigentlich vorschwebte.

Was wäre die Eiserne Jungfrau ohne das Zutun von Paul Bruce Dickinson? Sicher, Iron Maiden waren schon sechs Jahre und zwei Alben unterwegs, aber der ganz große Erfolg der britischen Heavy-Metal-Kapelle wollte sich erst mit Bruce Dickinson, Sänger Nummer drei, einstellen. Sein kraftvolles, geradezu opernhaftes Organ mit seinem überaus beeindruckenden Tonumfang definierte den Sound von Iron Maiden neu. Mit ihm spielt die Band Klassiker wie „The Number of the Beast“ (1982), „Piece of Mind“ (1983), „Powerslave“ (1984), „Somewhere in Time“ (1986) und „Seventh Son of a Seventh Son“ (1988) auf. Mit Dickinson am Mikro erreichte jedes Maiden-Album bis 1992 zumindest eine Top-Drei-Platzierung in Großbritannien.

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Schon in den späten Achtziger Jahren begann „The Human Air Raid Siren“ aber, an einer Solokarriere zu feilen. Nach der „Seventh Son …“-Tour nahm er einen Song für den Soundtrack zum fünften „Nightmare On Elm Street“-Teil auf, die Band hatte da gerade eine Pause eingelegt. 1990 erscheint schließlich mit „Tattooed Millionaire“ das erste Solo-Album des aus Worksop, Nottinghamshire, stammenden Künstlers. Konnte man das noch als reines Nebenprojekt betrachten, sah die Sache bei den Aufnahmen zum Iron-Maiden-Album „Fear of the Dark“ (1992) schon anders aus. Hier merkte man deutlich, dass Dickinson genug davon hatte, auf die Rolle des Sängers von Iron Maiden reduziert zu werden. 1993 verließ er die Band (erst 1999 kehrte er wieder zurück).

Mit Tatendrang ans Werk

Schon 1994 haute er dann voller Tatendrang seine zweite Solo-Platte raus: „Balls To Picasso“. Als sein erstes Album in Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Roy Z, aufgenommen mit Zs Band Tribe Of Gypsies, durchlief das Album vor seiner Veröffentlichung verschiedene Versionen. Zunächst hatte er für Aufnahmesessions die britische Band Skin engagiert, war aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Dann holte er sich den legendären Produzenten Keith Olsen ins Boot, auch diese Zusammenarbeit verlief in Dickinsons Augen nicht zufriedenstellend. Erst der dritte Versuch, das Dazuholen von Roy Z, sollte Früchte tragen. Auch wenn Dickinson mit dem Ergebnis auch da nicht so hundertprozentig zufrieden war.

Tatsächlich konnte sich das von Shay Baby produzierte Album aber hören lassen. Dafür sprach schon die gute Resonanz damals. Und schlecht gealtert ist „Balls to Picasso“ auch nicht. Die Platte war für damalige Verhältnisse ambitioniert, Dickinson wollte sich spürbar von seiner Maiden-Vergangenheit abgrenzen, experimentierte in der Konsequenz mit diversen Stilen. Rock, Hard Rock, Metal, Alternative Rock, Blues, sogar ein bisschen Funk („Shoot all the Clowns“!) gibt es von dem Briten hier auf die Ohren.

Schon der düstere, mit fast acht Minuten auch gleich epische Opener „Cyclops“ zieht den Hörer hier direkt in seinen Bann. Das rockige „Hell No“ und „Laughing in the Hiding Bush“ (das dem Album fast seinen Titel gegeben hätte) grooven wunderbar, das dunkle, emotionale „Gods of War“ kommt atmosphärischer daher. „1000 Points of Light“ zeigt Dickinson dann von der aggressiveren Seite. Glanzlicht: die Ballade „Tears of the Dragon“, keine Frage. Die ruhigeren Nummern – auch „Change of Heart“ gehört dazu – stehen Dickinson ohnehin gut. Ein bisschen Western-Vibe verströmt dann das eher spaßige „Sacred Cowboys“.

Die Neuauflage

Mit der Möglichkeit, seinen Solo-Katalog wieder aufleben zu lassen – und im Lichte der Veröffentlichung von Dickinsons hochgelobten Albums “The Mandrake Project” im Jahr 2024 – wird die brandneue, teilweise neu aufgenommene, neu abgemischte und neu gemasterte Version des Albums, nun mit dem Titel “More Balls To Picasso”, zu einer frischen und zeitgemäßen Veröffentlichung; eine extrem unter Vollgas laufende und ehrgeizige Sammlung von hervorragend ausgearbeiteten und umgesetzten Songs.

Bruce Dickinson dazu: “Während ich meinen gesamten Katalog in Dolby Atmos abmischte, hatte ich das große Verlangen, die Platte neu zu erfinden. ‘Balls …’ mit mehr ‘Balls’ zu versehen, war also ein Herzensprojekt. 
Natürlich haben wir die Gitarren verstärkt – mit Unterstützung unseres ‘schwedischen Schredders’ Philip Naslund – und wir haben auch einiges an wirklich schöner Arbeit von Adasi Addasi auf ‘Tears …’ hinzugefügt. Der brasilianische Komponistenfreund Antonio Teoli brachte einige atemberaubende Orchesterarrangements ein, und fügte als ganz besonders einzigartigen Beitrag am Anfang von ‘Gods Of War’ indigene Instrumente aus dem Amazonasgebiet hinzu (die er selbst aufnahm, als er dort lebte!). ‘Shoot All The Clowns’ wird von einer Bläsersektion des Berklee College of Music begleitet, und die gesamte Platte wurde von Brendan Duffey (der an ‘The Mandrake Project’ mitgewirkt hat) abgemischt – im Austausch mit Shay Baby, dem ursprünglichen Vater des Albums.”

Darüber hinaus enthält “More Balls To Picasso” zwei bisher unveröffentlichte Live-Tracks aus dem Studio – “Gods of War” und “Shoot All the Clowns”. Das Album ist als Splatter-Vinyl-Doppelalbum und als CD-Album mit Tri-Panel-Digisleeve erhältlich. 

Anspieltipps
Cyclops
Laughing in the Hiding Bush
Change of Heart
Tears of the Dragon
8
Gelungenes Face-Lifting.
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