Der zweite Streich ist da: Zwei Jahre nach ihrem Erstling legt die Wiener Band Elsa mit „Jump!“ Album Nummer zwei nach. Die Platte ist soeben via Jazzhaus Records erschienen.
Elsa, das sind Elsa Steixner (Gesang, Gitarre), Julian Bazzanella (Keys), Daniel Louis (Schlagzeug) und Jakob Lang (Bass). Die Band hat 2022 zusammengefunden, und schon im Jahr darauf mit „A Day On Solid Ground“ ihr Debütalbum auf den Markt gebracht. Der eher akustisch geprägte Erstling brachte den Wienern erste Beachtung ein, auch Festivalauftritte neben Jazzgrößen wie Bill Laurance und Andrea Motis konnte sich die Kapelle hernach in die Vita schreiben. Internationale Shows, Support-Touren für die Wiener Indieband Buntspecht und diverse Preise untermauerten ihren Status als vielversprechende, genreübergreifende Band.
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Nun hat die Band also für den Zweitling wieder ins Studio gefunden. Produziert wurde die Platte von David Furrer. Erstmals holten sich Elsa also einen externen Produzenten ins Studio. In Zusammenarbeit gelang so eine Weiterentwicklung der Sound-Palette der Band. Ihre Wurzeln in Folk, Jazz, Soul und Pop wurden mit neuen Klangfarben verbunden. Zur klassischen Besetzung aus Gesang, Keys, Bass und Drums gesellen sich etwa Posaune, Harmonium, Orgel und E-Gitarre.
Offen für den Zweifel
Das große, dominierende Thema der Platte: Aufbruch. Mut. Über den eigenen Schatten springen. Die eigene Angst überwinden. Offen sein für Zweifel, für Ambivalenz, für schwierige Fragen. Elsa Steixner: „Die eigene Intuition zeigt einem sehr gut, was gerade Themen sind, die einen berühren“, sagt sie, und fügt an: „Oft schreibe ich etwas und verstehe dann durch das Stück erst, wie es mir eigentlich gerade geht.“
Ein Glanzlicht des zehn Stücke umfassenden Albums ist „Clouds Are Clouds“ – eine Nummer, die ursprünglich als spontaner Take im Regieraum entstand und in genau dieser ersten Version auf das Album geschafft hat. Der Song steht exemplarisch für die Arbeitsweise der Band: intuitiv, unmittelbar und voller Vertrauen in den Moment. Inspiriert von Künstler*innen wie Joni Mitchell hat Elsa Steixner hier mit alternativen Gitarrenstimmungen experimentiert und so eine neue Akkordstruktur geschaffen, die dem Lied seine Tiefe verleiht.
Auch „It Don’t Be Long“ und „Who Will“ bleiben haften. In letzterem geht es um den Druck der Verantwortung, Verlust und das Bedürfnis nach Geborgenheit. Steixner: „Insgeheim wünsche ich mir manchmal, bildlich gesprochen, einfach wegzulaufen, mich jeglicher Verantwortung einfach zu entziehen. Dieses Thema und die damit verbundenen Zweifel haben in diesem Lied ihren Raum gefunden“, so Steixner.
Weitere Perlen: Beim Piano-dominierten „Sunshine At Goodbye“ erinnern Elsa schwer an Norah Jones, eher eine Mischung aus Gospel und Folk ist dann der wunderbare Titelsong.
Kurzum: Es gibt viel zu entdecken bei Elsa. Wer mag, hat 2025 noch mehrfach die Gelegenheit, die Band live auch auf deutschen Bühnen zu erleben.
Termine
25.04.2025 Berlin – Panda Platform
26.04.2025 – Pinneberg – Jazz im Foyer
27.04.2025 – Witten – Jazzclub Witten
03.05.2025 – Bielefeld – Bunker Ulmenwall
13.07.2025 – Regensburg – Jazzfestival
18.10.2025 – Leipzig – Horns Erben
24.10.2025- Herten – Glashaus
25.10.2025 – Bergneustadt – Theaterhaus
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