Leon Bridges - Good Thing (foto: sony music)

Leon Bridges – Good Thing

Erscheinungsdatum
Mai 4, 2018
Label
Sony Music
Unsere Wertung
8
Anspieltipps
Bad Bad News
Beyond
Mrs.
Shy
8
Hervorragend.
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Drei Jahre nach seinem sensationellen Debütalbum legt Leon Bridges mit „Good Thing“ den lange erwarteten Nachfolger vor. Seinen Retro-Soul/R&B-Sound hat der Gute dabei etwas modernisiert.

Es war schon eine etwas eigentümliche Situation für Leon Bridges. Da lag dem Mann aus Fort Worth (Texas), der praktisch als Wiedergeburt Sam Cookes gefeiert wurde, nach dem Release seines Debütalbums „Coming Home“ sozusagen die Welt zu Füßen – Auftritte in den großen Late-Night-Shows des Landes, Platzierungen in den Top Ten der Charts in den USA, Großbritannien und Australien und Nominierungen für zwei Grammys inklusive – und doch fehlte dem jungen Texaner etwas: die Anerkennung der schwarzen Community. Ein Umstand, der ihm das Herz brach, wie er unlängst in einem Interview mit dem „Esquire“ verriet. Beispielhaft dafür: Leon Bridges‘ Auftritt beim Roots Picnic Festival in Philadelphia, das vornehmlich schwarzes Publikum anlockt. Zwischen all den Top 40-Hip-Hop-Artists fiel der Soul-Musiker aus dem Rahmen. Die Folge: Das Publikum ignorierte ihn. “Als Kultur haben wir uns von der Soul-Musik entfernt. Das verstehe ich. Aber es schmerzt”, so Bridges im “Esquire”.

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Und so ist „Good Thing“, das zweite Album des 28-Jährigen, nun irgendwie auch ein Versuch, eine Brücke zur schwarzen Community zu bauen. Bridges hat seinen Retro-Soul/R&B durch moderne Elemente ergänzt und sich für dieses Unterfangen eigens den Produzenten Ricky Reed (Maroon 5, Meghan Trainor) ins Boot geholt. Wer nun aber schon ein lautstarkes „You sold out“ auf den Lippen hat, sollte sich lieber noch zurückhalten. Denn das Make-Over fällt dann doch nicht so schlimm aus, wie befürchtet. Sicher, an funkige Songs wie „If It Feels Good (Then It Must Be)“ und „You Don’t Know“ (eine Disco-Nummer, die doch stark an Chic erinnert) muss man sich bei Bridges erst mal gewöhnen. Dafür entschädigen aber dann wiederum bluesige Titel wie „Beyond“ oder „Mrs.“, bei denen Bridges dann wieder so herrlich retro um die Ecke kommt, das man sich in die sechziger Jahre zurückversetzt fühlt.

Vom Kitsch befreit

Inhaltlich hat sich Bridges vom Kitsch befreit, in den Lyrics geht es recht direkt zur Sache. Ein Beispiel dafür aus der sexy Ballade „Mrs.“: “Sometimes I wonder what we’re holding on for/Then you climb on top of me and I remember.” No more sugar coating – die neue textliche Glaubwürdigkeit steht Bridges ausgesprochen gut. Vor allem dann, wenn die Nummern wie beim ausnahmsweise weniger eingängigen Jazz-Stück „Georgia To Texas“ autobiografisch werden.

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