Prince in "Purple Rain" (foto: warner bros. entertainment)

The List: 10 Prince-Songs, die Hits für andere Künstler wurden

Prince ist tot. Es bleiben eine Menge großer Songs, die so schnell nicht vergessen werden. Aber der begnadete Songwriter hinterlässt auch einen eindrucksvollen Katalog an Songs, die für andere Künstler zu Hits wurden. NEON GHOSTS stellt eine Auswahl an solchen Stücken vor, die Prince entweder schrieb, ursprünglich interpretierte oder an ihnen mitwirkte.

10. Alicia Keys – How Come U Don’t Call Me

Herzklopfen. Schwitzige Hände. Alicia Keys war wahnsinnig nervös, als sie Prince anrief, um ihn zu fragen, ob sie seine 1982er Ballade „How Come U Don’t Call Me“ covern dürfte, erzählte sie 2017 in Jimmy Fallons „The Tonight Show“. Denn sie war damals noch ein unbeschriebenes Blatt, das gerade erst an ihrem Debütalbum „Songs In A Minor“ bastelte. Prince erlaubte es der damals 19-Jährigen. Der Anfang einer lange währenden Freundschaft, die darin gipfelte, dass die gute Alicia Prince in die Rock-’n‘-Roll-Hall-of-Fame einführen durfte.

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09. Sheena Easton – Sugar Walls (1985)

Sehr ruhig und schüchtern soll der gute Prince gewesen sein, als er Sheena Easton das erste Mal traf. 1985 war das, die beiden hatten ein Date – und die Musiklegende brachte keinen einzigen Ton heraus. Er wollte sie einfach nur anschauen. Das erzählte Easton der „Daily Mail“. Was ihm dabei wohl durch den Kopf gegangen ist? Das suggestive „Sugar Walls“, das Prince unter einem Pseudonym für sie schrieb, gibt da vielleicht einen Hinweis. „Come spend the night inside my sugar walls“, singt Easton da. Eindeutig eine Vagina-Referenz, die damals natürlich für Empörung sorgte. Der Tipper Gore’s Parents‘ Music Resource Council etwa hatte Angst, Lieder wie dieses könnten die amerikanische Jugend gefährden. Klar, das förderte natürlich die Verkaufszahlen umso mehr.

08. Sheila E. – The Glamorous Life (1984)

Eigentlich hatte Prince den Song für die Gruppe Apollonia 6 geschrieben. Am Ende landete dieser Track aber auf dem gleichnamigen Debütalbum von Sheila E.. Prince, so erzählte Sheila dem „Time“-Magazin, soll schon lange vor Release des Songs ein Fan ihres Schaffens gewesen sein. Noch bevor er selbst berühmt wurde, lernte er Sheila in der Bay Area kennen, als er ihrem Vater – der für Santana arbeitete – in einem Ton-Studio begegnete. Im Laufe ihrer Karrieren hätten sie und Prince sich oft gegenseitig beeinflusst, erzählte sie in dem Gespräch.

07. Vanity 6 – Nasty Girl (1982)

Gut, an Vanity 6 erinnern sich tatsächlich nur eingefleischte Achtziger-Jahre-Fans oder Prince-Enthusiasten. Denn der gute Prince war sozusagen das Mastermind hinter dieser (von ihm geschaffenen) Girl Group, die mit dem von ihm geschriebenen und produzierten Track „Nasty Girl“ ihren einzigen echten Hit landete. Prince baute Vanity 6 um das Model Denise Katrina Matthews herum auf, der er erst einen ganz anderen stage name verpassen wollte: „At first, Prince wanted to call me Vagina,“ erinnerte sich die mittlerweile ebenfalls verstorbene Vanity einst in einem Interview mit dem „People“-Magazin. Fand sie nicht so dufte. Und so wurde aus Denise Matthews schließlich Vanity.

06. Stevie Nicks – Stand Back (1983)

Die Nummer erschien 1983 auf Stevie Nicks‘ zweitem Solo-Album „The Wild Heart“. Offiziell hat die Fleetwood-Mac-Sängerin diesen Dance-Track selbst geschrieben. Aber auch hier hatte Prince in Wirklichkeit seine Finger im Spiel, wie die gute Stevie in mehreren Interviews bestätigte. Sie sei am Tag ihrer Hochzeit mit Kim Anderson mit dem Auto gerade Richtung Santa Barbara gefahren, als sie „Little Red Corvette“ im Radio spielten. Der Song inspirierte sie so sehr, dass sie „Stand Back“ noch am gleichen Tag in ihrer Honeymoon-Suite schrieb. Als sie dann später damit ins Studio ging, habe sie direkt Prince angerufen, der 20 Minuten später bei ihr auf der Matte stand. Nicks in „Rock Lives“: „He walked over to the synthesizers that were set up, was absolutely brilliant for about 25 minutes and then left (…) He spoiled me for every band I’ve ever had because nobody can exactly recreate – not even with two piano players – what Prince did all by his little self.“

05. Madonna – Like A Prayer (1989)

Hat Madonna je einen besseren Song aufgenommen? Wohl eher nicht. Die Nummer hat auch heute nichts von ihrem Zauber verloren. Das Video dazu war ja damals ein gehöriger Skandal. Madonna vor brennenden Kreuzen. Kreisch! Und dann fasste sie auch noch das Thema Rassismus an, indem sie zeigte, wie die Polizei völlig zu Unrecht einen Afroamerikaner verhaftet, der eigentlich nur einer jungen Frau zu Hilfe eilen wollte. Großer Wirbel, der sie zwar einen Werbevertrag mit Pepsi kostete, ihr aber einen Nummer-Eins-Hit einbrachte. Geschrieben hat Madonna den Song zwar selbst, Prince hat hier aber – was viele nicht wissen – Gitarre gespielt und ein paar Effekte beigesteuert.

04. Chaka Khan – I Feel For You (1984)

Jazz- und R&B-Sängerin Patrice Rushen lehnte diesen Song ab, den Prince für sie komponiert hatte. Er nutzte ihn dann selbst auf seinem Debütalbum (1979). Später sollten ihn dann The Pointer Sisters, Rebbie Jackson, Britney Spears und Justin Timberlake covern. Und eben Chaka Khan (1984). Sie und ihr Produzent Arif Mardin bastelten aus dem Song eine tanzbare Mischung aus Synthie-Pop, R&B, Funk und Hip-Hop, und holten sich dazu auch den Rapper Melle Mel sowie Stevie Wonder mit ins Boot. Und obwohl der Song durch die Decke ging, rauf und runter gespielt wurde und zum größten Hit Chaka Khans avancierte, wurde sie selbst nie wirklich warm mit dem Titel. „Arif and I had to make a conscious effort to do that,“ erzählte sie 1984 dem „Billboard“-Magazine. „‚I Feel For You‘ is obviously a song that appeals to a lot of the younger kids.'“ Als Trost gab es für sie immerhin einen Grammy.

03. Bangles – Manic Monday (1986)

In den Achtziger Jahren feierte die amerikanische Pop-Rock-Gruppe The Bangles um Susanna Hoffs einige große Erfolge. „Walk Like A Egyptian“, „Eternal Flame“ – do you remember? Einer ihrer großen Hits stammte aus der Feder von Prince: „Manic Monday“, das der Gute eigentlich mal für Apollonia 6 vorgesehen hatte. Nachdem er aber die Bangles live in Los Angeles hat performen sehen, wollte er unbedingt, dass die Gruppe diese – für Prince-Verhältnisse vergleichsweise unschuldige – Nummer über Arbeit und Alltag aufnahm. Sie tat es zu ihrem Glück auch: „Manic Monday“ wurde der erste große Bangles-Hit.

02. Art of Noise feat. Tom Jones – Kiss (1988)

Eigentlich hatte der gute Prince den Song für das Debütalbum der von ihm gegründeten Funk-Kapelle Mazarati komponiert. Dann fand er ihn aber so gut, dass er ihn auch auf sein eigenes Album „Parade“ (1986) packte und sogar als Single veröffentlichte. Gegen den Widerstand seiner Plattenfirma. Sein Glück, das Ding wurde ein Nummer-Eins-Hit. Tom Jones war solch ein Fand von dem Stück, dass er es in seine Las-Vegas-Shows einband. Als er ihn im TV performte, wurde wiederum die britische Avantgarde-Synthie-Pop-Gruppe Art of Noise angefixt, die den Tiger dazu überredete, das Ding gemeinsam aufzunehmen. Der Rest ist Geschichte: Auch in dieser Version wurde „Kiss“ ein Hit. Für Jones, der es damit erstmals in die MTV-Rotation schaffte, war es das große Charts-Comeback.

01. Sinéad O’Connor – Nothing Compares 2 U (1990)

Jetzt mal ehrlich: Wer kein Herz aus Stein hat, dem wird es doch hier bei diesem Video zerrissen, wenn Sinéad da so diese Träne über die Wange kullert. Für die streitbare Irin wurde die Power-Ballade 1990 zu einem weltweiten Hit. Fünf Jahre, nachdem Prince das Ding mit The Family ohne großen Erfolg veröffentlichte. Sinéad nahm sich die Trennungsballade, und deutete sie um: So verarbeitet die Musikerin in ihrem Cover den Verlust ihrer Mutter, die 1990 bei einem Autounfall starb. „I love it, it’s great!“, urteilte Prince über die O’Connor-Version im „Rolling Stone“, „I look for cosmic meaning in everything. I think we just took that song as far as we could, then someone else was supposed to come along and pick it up.“ Privat soll er sich aber nicht so gut mit der Irin verstanden haben. Im Jahr 2014 verriet O’Connor dem norwegischen Radio-Sender NRK: „I did meet him a couple of times. We didn’t get on at all. In fact, we had a punch-up. He summoned me to his house after ‚Nothing Compares 2 U.‘ I made it without him. I’d never met him. He summoned me to his house—and it’s foolish to do this to an Irish woman—he said he didn’t like me saying bad words in interviews. So I told him to fuck off. … He got quite violent. I had to escape out of his house at five in the morning. He packed a bigger punch than mine.“

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