Vivie Ann (foto: sandra ludewig)

My Soundtrack: Vivie Ann

Melancholisch, aber auch immer wieder hoffnungsvoll ist „Flowers & Tigers“, das soeben erschienene Album der Wahlhamburgerin Vivie Ann geworden. Mal laut, mal leise, mal kantig, mal glatt, mal kratzig, mal weich. Eine Mischung aus Pop, Folk, Indie, Rock und Orchestralem. Ob sich davon auch etwas in jenen Tracks wiederfindet, die die Musikerin für unsere „My Soundtrack“-Reihe ausgewählt hat?  

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Wallis Bird – Counting To Sleep

Als ich Wallis Bird zum ersten Mal gehört habe, war sie gerade erst ein paar Wochen in Deutschland und hatte noch nicht einmal eine Platte draußen.
Zu dieser Zeit wollte ich vor allem eins nicht: Popmusik machen, bei der man kein Lied vom anderen unterscheiden kann. Wallis Bird hat mich in dieser Hinsicht allerdings eines Besseren belehrt: Es gibt sehr wohl Popmusik, die facettenreich, dynamisch, aufregend und wunderschön zugleich ist! Daraufhin wollte ich unbedingt Pop-Songs schreiben, die aus den gewöhnlichen Strukturen ausbrechen und einfach auch mal anders klingen.

 

Boy – Drive Darling

2012 habe ich alles hinter mir gelassen, einen VW Bus mit vielen Kartons und Möbeln beladen und bin einfach nach Hamburg auf den Kiez gezogen. Ich kannte dort so ziemlich niemanden, außer ein paar Musikern, die ich zuvor im Hamburger Popkurs getroffen hatte. Die Entscheidung nach Hamburg zu ziehen, habe ich von der einen auf die andere Sekunde zusammen mit dem Gefühl getroffen, das ich im Bauch hatte, wenn ich den Song „Drive Darling“ von Boy gehört habe. Daher verdanke ich diesem Song ein bisschen die beste Entscheidung, die ich treffen konnte und mit ihr mein neues Leben in der schönsten Stadt der Welt!

 

Benni Benson – Mein schönster Finger

Leider gibt es immer wieder Leute, die mir meinen Idealismus nicht gönnen oder mir erklären wollen, wie ich mein Leben leben soll. Als ich damals beschlossen hatte, nicht zu studieren und mich selbständig zu machen, musste ich mir viel Kritik anhören. Nach einer Weile wurde ich es leid, meine Entscheidungen ständig verteidigen zu müssen. Dieser Song war der beste Weg, diesen Menschen mit einem breiten Grinsen aus dem Weg zu gehen…..

 

Bosse – Die Regie
Ganz selten gibt es Tage, an denen ich zweifle, ob es wirklich so gut war, alles auf eine Karte zu setzen. Und wenn ich dann tatsächlich einen Moment lang nicht so genau weiß, wie alles weitergehen soll, höre ich Bosse. Der erinnert mich daran, dass zweifeln zwar erlaubt ist, man sich aber nicht ständig über alles den Kopf zerbrechen, auf sein Bauchgefühl hören und mit positiven Gedanken durch‘s Leben gehen sollte. Vor ein paar Jahren hat mein Leben eine unerwartete Wendung genommen, die mir den Boden unter den Füßen weggerissen hat. In dieser Zeit bin ich mit dem Song aufgestanden und schlafen gegangen… Vielen Dank dafür, Aki!

 

John Mayer – Stop This Train

Wenn es etwas gab, dass ich als Kind niemals werden wollte, dann war es: älter. Es kam mir immer so vor, als würde die Zeit bei älteren Menschen rennen und man müsste nur noch arbeiten, bis man irgendwann umfällt.
Mit jedem Jahr, das ich älter wurde, hatte ich Angst, dass meine Eltern sterben und ich die Geborgenheit verlieren würde, die ich mein Leben lang erfahren hatte. Außerdem war ich immer ein Mensch, der in den Tag hinein gelebt und absichtlich keine Uhr getragen hat, um sich von der Zeit nicht verrückt machen zu lassen. An meinem Geburtstag habe ich meinen Eltern dann einfach gesagt, dass mein Geburtstag nicht existiert und ich nicht älter werde. Ich habe mich in meinem Zimmer eingeschlossen und wollte weder Geschenke noch ein „Happy Birthday“. Durch John Mayers Song hatte ich das Gefühl, dass ich nicht die Einzige bin, die dieses Problem hat…

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