Nakhane (foto: tarryn hatchett)

My Soundtrack: Nakhane

Diese Stimme, dieser Sound: Es ist leicht nachzuvollziehen, warum Nakhane als die neue große Hoffnung des Neo Souls gehandelt wird. Geboren in der südafrikanischen Kleinstadt Alice und aufgewachsen in der Metropole Port Elizabeth, hat sich der 29-jährige Musiker, Buchautor, Schauspieler und Dichter seit seinem gefeierten Auftritt auf dem renommierten Transmusicales Festival im französischen Rennes auch in Europa einen Namen gemacht. Gerade ist sein Album „You Will Not Die“ erschienen, für uns schon jetzt ein Anwärter auf die Platte des Jahres. Klar, dass wir den Mann unbedingt für unsere My-Soundtrack-Reihe einspannen wollten. Das Ergebnis lest ihr hier.

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Marvin Gaye – When Did You Stop Loving Me, When Did I Stop Loving You

When I was in my late 20s I had an obsession with the Beat writers. Looking back I suppose what really struck me was their philosophy of automatic writing. This idea of ‘First thought, best thought’. It’s all about spontaneity. And when one listens to this track my Marvin Gaye, they can’t help but envision a freewheeling car down a hill. Each verse sounds improvised. The vocals are painful. And yet it’s so concise. It’s tight. It’s genius.

Als ich in meinen späten Zwanzigern war, war ich von den Beat-Schreibern besessen. Wahrscheinlich reizte mich ihre Philosophie des automatischen Schreibens. Die Idee, dass der erste Gedanke der beste ist. Es geht dabei vor allem um Spontanität. Wenn man diesen Track von Marvin Gaye hört, stellt man sich ein Auto vor, das unkontrolliert einen Abhang runterrollt. Jeder Vers scheint improvisiert. Der Gesang ist voller Schmerz. Und doch so prägnant. Tight. Einfach genial.

 

Busi Mhlongo – Ukuthula

Our godmother. The musician who inspires all outsider kids this generation. Busi Mhlongo was a contradiction in a way. She was fiercely traditional, yet remarkably fierce in her desires to try the new. It’s in the title of the album: „Urban Zulu“. There’s danger in this track. You worry about the players. You worry about Busi Mhlongo. How much more can they pull this elastic band before it snaps. It never does; what it does do is keep you on your toes for the entire polyrhythmic 6 minutes.

Unsere Godmother. Diese Musik hat alle Außenseiter-Kids meiner Generation inspiriert. Busi Mhlongo war im Grunde ein Widerspruch in sich. Sie war einerseits streng traditionell, aber auch bemerkenswert erpicht darauf, Neues auszuprobieren. Das steckt auch im Titel des Albums: „Urban Zulu“. In diesem Track hier steckt wirklich Gefahr. Man sorgt sich um die Protagonisten. Um Busi Mhlongo. Wie lange können sie dieses elastische Band auseinanderziehen, ehe es reißt? Es reißt zwar nie, aber es hält einen die ganzen polyrhythmischen sechs Minuten wachsam.

 

Rufus Wainwright – Poses

No one sounded like Rufus when I first heard him. And no one looked like him. He was so able. Almost too able. And the later albums attest to his unbelievable abilities. But it’s in Poses that everything clicks together. The lyrics are heartbreaking. It’s the end of youth and everything that was thrilling has now turned sinister. You’re hungover. It’s cold and you’re alone. This changed my life. I was 19 when I discovered it. 

Niemand klang so wie Rufus, als ich ihn das erste Mal hörte. Und niemand sah so aus. Er war so ein Könner. Fast schon zu sehr. Und seine späten Alben unterstreichen das auch. Aber es ist tatsächlich „Poses“, in dem alles erstmals zusammenkommt. Die Lyrics brechen einem das Herz. Es ist das Ende der Jugend; alles, was so aufregend schien, wirkt plötzlich düster. Du bist verkatert. Es ist kalt, und du bist allein. Das hat mein Leben verändert. Ich war 19, als ich den Song entdeckte.

 

Fela Kuti – Expensive Shit

That guitar vamp is so infectious. And it’s enough to carry the song for 14 minutes. When Fela does finally come in around the 6th minute it’s with a sound that almost sounds like a belch. He’s in command. He’s cutting. He’s angry. But above all that the music remains vital. It pumps hot blood. The brass section is a shocking alarm. This was my introduction to Fela’s music and every time I listen to it I want to share it with the world.

Der Gitarrensound ist ansteckend, er trägt den Song 14 Minuten lang. Wenn Fela in Minute sechs endlich einsetzt, klingt das beinahe wie ein Rülpsen. Er hat dann das Kommando. Er ist schneidend. Wütend. Aber die Musik bleibt vital. Sie pumpt heißes Blut. Die Bläser sind wie ein schockierender Alarm. Das war sozusagen meine erste Begegnung mit Felas Musik – und jedes Mal, wenn ich sie höre, möchte ich sie mit der Welt teilen.

 

Serpentwithfeet – Bless Ur Heart

This is brand new. And I’m looking forward to hearing the album. Imagine if Björk and R. Kelly (before the cult and weirdness) collaborated and you get this. He sounds like no one else. His voice sounds like he’s still discovering what it can do, and as he scales up and down you can almost hear a smile. 

Das ist brandneu. Und ich freue mich schon, das Album zu hören. Stellt euch einfach eine Kollaboration zwischen Björk und R. Kelly vor – vor diesem ganzen Kult und der Weirdness. Er klingt wie sonst niemand. Seine Stimme hört sich so an, als würde er immer noch entdecken, was sie zu leisten imstande ist. Und wenn er höher und tiefer geht, hört man fast ein Lächeln heraus.

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