Elton John (foto: joseph guay/universal music)

Live: Elton John in Mannheim

Keine Frage: Elton John ist einer der last men standing. Eine der letzten ganz großen lebenden Legenden, auf denen sich generationsübergreifend irgendwie immer alle einigen konnten. Am Mittwoch machte der Brite in der Mannheimer SAP-Arena Station.

Über einen Konzertbesuch, der fast nicht sein sollte: Nicht nur, dass ich zunächst Dienstag mit Mittwoch verwechselte und in voller Überzeugung einen Tag zu früh zur Konzerthalle fuhr, um diese verschlossen vorzufinden. Nein, auch einen Tag später war die Anreise mit Komplikationen verbunden. 19.30 Uhr stand auf dem Ticket, eine für einen Journalisten eher unrealistische Zeit, um seinem Freizeitvergnügen nachzugehen. Und so schaffte ich es erst um 20 Uhr zur SAP-Arena. Die Hoffnung, durch eine Vorband gerettet zu werden und pünktlich zum Elton-Auftritt aufzuschlagen, zerschlug sich. Der Sir hatte pünktlich um halb acht begonnen, seinen Dienst am Kunden zu verrichten.

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Doof.

Aber auch nicht schlimm. Die ersten Songs – darunter „The Bitch is Back“ als Opener und „Danny“ – hatte ich zwar nicht miterleben können, sie gehörten aber auch nicht zu den Nummern, die ich unbedingt hören wollte. Das waren andere – und die hatte sich der gute Elton offenbar aufgespart, bis ich meinen Platz eingenommen hatte: „Rocket Man“ zum Beispiel, recht früh in der Mitte des Programms gespielt, mit viel Passion vorgetragen und vom Publikum äußerst positiv aufgenommen. „Levon“ war auch stark. „Tiny Dancer“ und „Your Song“ – Klassiker. „Don’t Let The Sun Go Down On Me“, das er dem verstorbenen George Michael widmete, mit dem er den Song auch mal aufgenommen hatte – hoch emotional. Alles in allem ein gelungener Querschnitt aus einer weit mehr als 40 Jahre andauernden Musiker-Karriere (bei dem aber auch zwangsläufig bekannte Nummer fehlen).

Viel hat man von Vorgänger-Generationen zum eigenwilligen On-Stage-Verhalten des mittlerweile 70-jährigen Musikers gehört. Er käme oft zu spät, grüße das Publikum nicht und richte an dieses auch während des Konzerts kaum bis keine Worte. Zugaben könne man sich sowieso abschminken. Das war in Mannheim anders. Die Pünktlichkeit hatte ich eingangs erwähnt, und auch sonst zeigte sich Elton John in bester Laune. Immer wieder sprach er das Publikum an, feierte es – und ließ sich feiern. Der Mann, das wird schnell klar, hat auch im gesetzten Alter noch Spaß an seinem Job. Und den, das hat er an diesem Abend eindrucksvoll bewiesen, beherrscht er wie kein Zweiter.

Am Ende: ein furioses Finale, bei dem Elton unter anderem mit „Crocodile Rock“ zum Beben brachte. Das Versprechen, noch ein paar Jahre Konzerte zu geben und Musik zu machen. Autogramme auf derBühne. Und tatsächlich eine Zugabe: „Candle in the Wind“. Besser geht’s nicht.

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